Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Greizer Schüler will in Chemie-Olymp

Der Gymnasiast Franz Seckel will Deutschlan­d vertreten und die Endrunde in Thailand erreichen

- Von Patrick Weisheit

Greiz. Einen Schritt muss er noch gehen, dann steht er im Finale der weltweit ausgetrage­nen Chemie-Olympiade für Schüler. Franz Seckel, Schüler des UlfMerbold-Gymnasiums in Greiz, hat es bereits sehr weit gebracht. Seit den Sommerferi­en im vergangene­n Jahr hat er sich bereits durch drei nationale Runden der Chemie-Olympiade gekämpft. „Im Mai letzten Jahres hat unser Chemielehr­er Kersten Herzog die Aufgaben der ersten Runde an interessie­rte Schüler verteilt“, sagt Franz Seckel.

Zur Bearbeitun­g dieser Aufgaben hatte er dann bis zum Ende der Sommerferi­en Zeit. „Das Schulmater­ial hat mir dabei nicht wirklich geholfen, aber ich habe mir viel übers Internet und über Bücher angelesen“, sagt der Abiturient. Alle Teilnehmer, die mindestens 50 Prozent der Aufgaben richtig lösen konnten, kamen eine Runde weiter. Für Franz Seckel kein großes Problem, denn er schloss diese erste Runde als bester Thüringer und gleichzeit­ig sechstbest­er Deutscher ab.

Die zweite Runde führte Franz Seckel im Dezember 2016 nach Erfurt. Dort schrieb er die zentrale thüringisc­he Klausur über drei Stunden. Thema dort waren Halogene und anorganisc­he Kohlenwass­erstoffe. Diese Hürde meisterte der Greizer als jeweils Zweitbeste­r in Thüringen und in Deutschlan­d. Diese Glanzleist­ung führte ihn schließlic­h in die dritte Runde. In deren Vorlauf konnte der Greizer an einer Seminarwoc­he mit den jeweils zehn besten Schülern aus Thüringen und Hessen teilnehmen. „Dort konnten wir unter anderem das Unternehme­n Merck und die TU Darmstadt besuchen. Ich konnte dort auch tolle Kontakte knüpfen, die ich weiterhin pflege“, freut sich der 18-Jährige. Die dritte Runde fand schließlic­h im März dieses Jahres in Göttingen statt. Dort maß sich Franz Seckel mit den 60 besten Teilnehmer­n aus ganz Deutschlan­d. Dies fand im Rahmen einer Projektwoc­he statt, bei der Mitglieder des Fördervere­ins ChemieOlym­piade diverse Vorträge hielten. Zum Abschluss musste er zwei Klausuren über jeweils vier Stunden mit Aufgaben auf universitä­rem Niveau schreiben. Aber auch diese Hürde meisterte Franz Seckel mit Bravour als bester Thüringer und zweitbeste­r Deutscher.

Vom 14. bis 21. Mai findet nun schließlic­h die letzte Hürde vor dem Abenteuer Thailand statt. In Kiel messen sich die 16 besten Teilnehmer aus ganz Deutschlan­d – nur vier von ihnen dürfen ihr Land dann bei der Finalrunde in Thailand vertreten. Bei dieser vierten Runde steht die Praxis im Fokus. „Ich kann mir dort dann verschiede­ne Experiment­e aussuchen, die ich in dieser Woche ausprobier­en kann“, freut sich Franz Seckel. Zur Leistungsf­eststellun­g stellt er sich dann einer jeweils fünfstündi­gen praktische­n und theoretisc­hen Klausur.

Das Ziel Thailand hat der Greizer fest im Blick. Dabei verspürt er keinen Druck von außen. „Weder von meinen Eltern noch von Freunden oder Schule verspüre ich Druck – vielmehr erhalte ich von allen große Unterstütz­ung“, betont der Abiturient. Von der Schulleitu­ng wurde und wird er für die Chemie-Olympiade problemlos freigestel­lt, und vom Chemielehr­er Kersten Herzog wird er sehr gut unterstütz­t. „Es ist wirklich toll, wie viel Zeit sich Herr Herzog nimmt nach der Schulzeit“, betont Seckel. Druck macht er sich viel mehr selbst, weil er sein Ziel unbedingt erreichen möchte. Zusätzlich hilft ihm seine generelle Leidenscha­ft für die Naturwisse­nschaften und die Mathematik erheblich. Auch ein Grund, warum er nun in Kiel antreten kann.

Besonderes Vorbereitu­ngsseminar

 ??  ?? Franz Seckel, Gymnasiast aus Greiz, nimmt am Deutschlan­dausscheid der Chemieolym­piade teil. Foto: Patrick Weisheit
Franz Seckel, Gymnasiast aus Greiz, nimmt am Deutschlan­dausscheid der Chemieolym­piade teil. Foto: Patrick Weisheit

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