Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Greizer Schüler will in Chemie-Olymp
Der Gymnasiast Franz Seckel will Deutschland vertreten und die Endrunde in Thailand erreichen
Greiz. Einen Schritt muss er noch gehen, dann steht er im Finale der weltweit ausgetragenen Chemie-Olympiade für Schüler. Franz Seckel, Schüler des UlfMerbold-Gymnasiums in Greiz, hat es bereits sehr weit gebracht. Seit den Sommerferien im vergangenen Jahr hat er sich bereits durch drei nationale Runden der Chemie-Olympiade gekämpft. „Im Mai letzten Jahres hat unser Chemielehrer Kersten Herzog die Aufgaben der ersten Runde an interessierte Schüler verteilt“, sagt Franz Seckel.
Zur Bearbeitung dieser Aufgaben hatte er dann bis zum Ende der Sommerferien Zeit. „Das Schulmaterial hat mir dabei nicht wirklich geholfen, aber ich habe mir viel übers Internet und über Bücher angelesen“, sagt der Abiturient. Alle Teilnehmer, die mindestens 50 Prozent der Aufgaben richtig lösen konnten, kamen eine Runde weiter. Für Franz Seckel kein großes Problem, denn er schloss diese erste Runde als bester Thüringer und gleichzeitig sechstbester Deutscher ab.
Die zweite Runde führte Franz Seckel im Dezember 2016 nach Erfurt. Dort schrieb er die zentrale thüringische Klausur über drei Stunden. Thema dort waren Halogene und anorganische Kohlenwasserstoffe. Diese Hürde meisterte der Greizer als jeweils Zweitbester in Thüringen und in Deutschland. Diese Glanzleistung führte ihn schließlich in die dritte Runde. In deren Vorlauf konnte der Greizer an einer Seminarwoche mit den jeweils zehn besten Schülern aus Thüringen und Hessen teilnehmen. „Dort konnten wir unter anderem das Unternehmen Merck und die TU Darmstadt besuchen. Ich konnte dort auch tolle Kontakte knüpfen, die ich weiterhin pflege“, freut sich der 18-Jährige. Die dritte Runde fand schließlich im März dieses Jahres in Göttingen statt. Dort maß sich Franz Seckel mit den 60 besten Teilnehmern aus ganz Deutschland. Dies fand im Rahmen einer Projektwoche statt, bei der Mitglieder des Fördervereins ChemieOlympiade diverse Vorträge hielten. Zum Abschluss musste er zwei Klausuren über jeweils vier Stunden mit Aufgaben auf universitärem Niveau schreiben. Aber auch diese Hürde meisterte Franz Seckel mit Bravour als bester Thüringer und zweitbester Deutscher.
Vom 14. bis 21. Mai findet nun schließlich die letzte Hürde vor dem Abenteuer Thailand statt. In Kiel messen sich die 16 besten Teilnehmer aus ganz Deutschland – nur vier von ihnen dürfen ihr Land dann bei der Finalrunde in Thailand vertreten. Bei dieser vierten Runde steht die Praxis im Fokus. „Ich kann mir dort dann verschiedene Experimente aussuchen, die ich in dieser Woche ausprobieren kann“, freut sich Franz Seckel. Zur Leistungsfeststellung stellt er sich dann einer jeweils fünfstündigen praktischen und theoretischen Klausur.
Das Ziel Thailand hat der Greizer fest im Blick. Dabei verspürt er keinen Druck von außen. „Weder von meinen Eltern noch von Freunden oder Schule verspüre ich Druck – vielmehr erhalte ich von allen große Unterstützung“, betont der Abiturient. Von der Schulleitung wurde und wird er für die Chemie-Olympiade problemlos freigestellt, und vom Chemielehrer Kersten Herzog wird er sehr gut unterstützt. „Es ist wirklich toll, wie viel Zeit sich Herr Herzog nimmt nach der Schulzeit“, betont Seckel. Druck macht er sich viel mehr selbst, weil er sein Ziel unbedingt erreichen möchte. Zusätzlich hilft ihm seine generelle Leidenschaft für die Naturwissenschaften und die Mathematik erheblich. Auch ein Grund, warum er nun in Kiel antreten kann.
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