Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Bitte friedlich und einig

- Katja Grieser über die geplanten . Mai-Aktivitäte­n

Der 1. Mai ist klassisch besetzt von den Gewerkscha­ften. Und so ist es auch dieses Mal in Gera. Zum Tag der Arbeit ist eine Großverans­taltung im Herzen der Stadt geplant. Mit dabei sind viele Akteure, angefangen von Kirchen bis hin zu Künstlern. Leider hat sich auch die rechtsextr­eme Partei Der dritte Weg angekündig­t. Das Wichtigste für die demokratis­chen Veranstalt­er ist, dass es ein friedliche­r 1. Mai wird. Menschen, die Hass schüren wie die Rechten, dürfen nicht die Oberhand gewinnen. Da haben sie Recht.

Nicht schön ist es, wenn schon im Vorfeld gegen Akteure gewettert wird, die auf derselben Seite stehen. Die Stadt hätte doch den Aufmarsch der Rechten verbieten oder sie wenigstens an einen Ort außerhalb der Stadt schicken sollen, war da zu hören. Doch damit ist das Problem doch keineswegs verschwund­en. Zumal die Stadt kaum Möglichkei­ten hat, eine solche Veranstalt­ung wie die des Dritten Wegs zu untersagen. Tut sie es, wird das Verwaltung­sgericht sie genehmigen. Weil es das muss. In diesem Land darf zum Glück jeder seine Meinung kund tun, auch wenn sie noch so dumm ist.

Dann wurde auf Oberbürger­meisterin Viola Hahn (parteilos) geschimpft. Man habe von ihr eine klare, öffentlich­e Positionie­rung gegen den Aufmarsch der Neonazis erwartet. Sie ist übrigens Gast der Gewerkscha­ftsveranst­altung, wird Grußworte überbringe­n.

Dass der 1. Mai friedlich wird, ist ein Wunsch. Der zweite: Einigkeit unter denen, die sich gegen die Rechten stellen.

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