Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Möchten keine Kriege erleben
Zu „Ostermarsch am Samstag in Jena“(OTZ, 13.4.2017).
Als wir erfuhren, dass am 15. April am Holzmarkt Jena ein Ostermarsch stattfindet, hielt uns nichts zu Hause und wir fuhren hin. Wir stimmen dem Philosophen Kant zu: „Der Krieg sei mithin das größte Übel, was dem Menschengeschlecht begegnen kann.“Wir haben beide keinen Krieg erlebt und deshalb möchten wir, dass unsere Kinder und Enkelkinder auch keinen Krieg erleben. Seit 1990 ist Deutschland wieder eins, und haben die Deutschen aus der Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkrieges nichts gelernt?
Die Bundeswehr engagiert sich bei Auslandseinsätzen mit ihren Bündnispartnern im Kosovo, in Afghanistan, Syrien oder Mali. Weltweit sind nach Angaben der UN etwa 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Und heute sind viele Bürger schockiert, weil die Flüchtlinge auch zu uns kommen. Dabei wählen die Bürger die Parteien, welche die Soldaten in Kriege schicken. Fragt doch mal Bundespolitiker, welche eigenen Kinder oder Enkel von ihnen bei BundeswehrAuslandseinsätzen dabei sind.
Rüstungsexporteure wie Deutschland sind also mitverantwortlich für das Elend in der Welt. Warum bezahlt die Rüstungsindustrie nicht die entstandenen Kosten für die Flüchtlinge in Deutschland? Friedenspolitik beginnt vor der eigenen Haustür. Hinten diesem Plakat hatten sich mehr als 150 Menschen versammelt und am Ostermarsch 2017 in Jena teilgenommen. Wenn wir gesund bleiben, werden wir nächstes Jahr erneut dabei sein. (gekürzt)
Heidrun Sedlacik, Weimar