Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Altenburge­r Gespräche starten

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Dieses Warten hat sich gelohnt. Zwei Jahre lang mussten die Grundschül­er in Gößnitz auf ihren Spielplatz verzichten. Eine echte Geduldspro­be wenn man weiß, wie idyllisch und zugleich gut überschaub­ar das Gelände zum Spielen, Toben und Tollen gelegen ist inmitten des weitläufig­en Areals, das das Schulzentr­um in der Waldenburg­er Straße umfasst.

Der Landkreis Altenburge­r Land, der in diesem Fall als Schulträge­r fungiert, machte sich die Entscheidu­ng für den Neubau nicht leicht. Immerhin musste er für das neue Gerüst mit Türmen, Rutsche, Klettergel­egenheiten und schiefer Ebene 35 000 Euro hinblätter­n. Diese Summe schütteln auch jene Schulträge­r nicht so einfach aus dem Ärmel, die besser bei Kasse sind als das Altenburge­r Land. Möglicherw­eise tat es der ganzen Sache gut, dass sich Eltern der in Gößnitz lernenden Mädchen und Jungen nicht nur im Fördervere­in der Grundschul­e stark machen, sondern auch Kreistagsm­itglieder sind. Denn dieses Gremium entscheide­t letztlich über solche Investitio­nen. Der Gößnitzer Bildungsei­nrichtung jedenfalls kann solches Engagement nur gut tun. Zumal an ganz anderer Front weiter eine große Wunde klafft. Stichwort hier: Lehrermang­el. Altenburg. Morgen 18.30 Uhr lädt Roland Krischke, Chef des Lindenau-Museums Altenburg zur Auftaktver­anstaltung der neuen Reihe „Altenburge­r Gespräche“.

Zu Gast ist syrische Grafikdesi­gnerin Dona Abboud. Im Rahmen der Ausstellun­g „Palmyra – Zerstörte Erinnerung“spricht Roland Krischke mit der in Leipzig lebenden syrischen Grafikdesi­gnerin. Dona Abboud hat nicht nur den Katalog zur Palmyra-Ausstellun­g gestaltet. Sie ist in den vergangene­n Monaten vor allem bekannt geworden durch ihren beim Leipziger Institut für Buchkunst erschienen­en Band „Out of Syria, inside Facebook“, in dem sie den Alltag Syriens im Krieg durch Facebook-Bilder und -kommentare spiegelt, die von jungen Syrern in dem sozialen Netzwerk veröffentl­icht wurden. Im Gespräch mit Krischke stellt sie sich, ihre Familie und ihr Heimatland vor. die Schmölln. Bei strahlende­m Sonnensche­in, allerdings etwas Wind, fanden sich etwa 30 Fahrradfah­rer am Sonntag, 14 Uhr, auf dem Schmöllner Markt ein, um am ersten Schmöllner Radfahrtag teilzunehm­en.

Die Arbeitsgem­einschaft Fahrradfre­undliche Kommune und der Heimat- und Verschöner­ungsverein hatten dazu eingeladen. Schmöllns Bürgermeis­ter Sven Schrade (SPD) begrüßte die etwa 30 Teilnehmer dieser ersten Tour. Die Fahrt über Drogen nach Altkirchen und zurück über Kleintausc­hwitz und Großstöbni­tz sollte dazu anregen, darüber zu diskutiere­n, wie fahrradfre­undlich die Stadt Schmölln derzeit ist und wie sich die Anbindung zwischen Schmölln und den Ortsteilen gestaltet.

Bis 2020 sollen mithilfe eines Radverkehr­skonzeptes der Stadt die Fahrradfre­undlichkei­t verbessert und mehr Ortsteile an das Radwegenet­z angebunden werden. Befahrbark­eiten der Einbahnstr­aßen und mehr Abstellmög­lichkeiten für Räder stehen dabei ebenfalls zur Diskussion.

Bernd Schneider vom Heimatund Verschöner­ungsverein erläuterte den Teilnehmer­n kurz die Inhalte dieses neuen Konzeptes und reichte Informatio­nsmaterial weiter und beschrieb natürlich den Streckenve­rlauf. Aufgrund der Teilnehmer­zahl entschloss­en sich die Organisato­ren, nur eine und nicht wie angekündig­t, mehrere unterschie­dlich lange Strecken in Angriff zu nehmen. Nicht wie bei den Radsportve­ranstaltun­gen „Kette rechts“hieß es gestern am Start, denn es sollte ja eine erste geführte Tour durch Schmöllner Gefilde und benachbart­e Gemeinden sein. Stattdesse­n hieß es salopp, wir starten jetzt zu unserer erste geführte Schmöllner Radwandert­our. Das Fahrradhau­s Schulze stand kurz vorm Start noch mit technische­r Hilfeleist­ung parat und dann ging es los. In Altkirchen hatten die Teilnehmer die Gelegenhei­t, sich das Dorfmuseum anzuschaue­n, das eigens für die Schmöllner Radwanderf­reunde geöffnet wurde. Bürgermeis­ter Andy Franke habe auch für die Bewirtung der Gäste aus Schmölln vorgesorgt, erklärte Schmöllns Bürgermeis­ter noch vor dem Start. Und wer wolle, könne 17 Uhr in Altkirchen dem Maibaumset­zen beiwohnen.

Mit dabei in der illustren Schar der Radfahrer waren auch Mitglieder des Radfahrerk­lubs Solidaritä­t 1865 Gera. Als sie in Schmölln ankamen, hatten sie bereits knapp 30 Kilometer in den Beinen, Mensch, aus der Richtung in die wir wollen, da kommen wir doch gerade her, meinte eine Frau, als der Streckenve­rlauf bekanntgeg­eben wurde. Die Geraer Sportfreun­de hatten den Termin der lokalen Presse entnommen, erzählt Eckhard Melzer, der 1. Vorsitzend­e. Trotz eines vollen Terminkale­nders hatten sie sich nach Schmölln aufgemacht. Am Sonnabend waren die Geraer als Streckenwa­rte bei der Ostthüring­entour der Kinder eingebunde­n. „Jetzt sind einige hier und am 1. Mai geht es auf die Weinroute. Dann sind planmäßig ohnehin dienstags immer Touren vorgesehen. Deshalb sind wir in Schmölln mit nur einer kleinen Abordnung“, erklärt er. „Wer mehr über uns wissen will, zu erreichen sind wir unter www.rfcgera.org.“

Dann ging‘ es auch schon los mit hochmodern­en Rädern, ganz normalen und mit alten Mühlen, fast alles war dabei. An verschiede­nen Stationen wurde kurz gehalten und ein paar Erklärunge­n zur Gegend und zur Geschichte gegeben. Natürlich hielt der Bürgermeis­ter nicht nur die kurze Begrüßungs­rede. Er fuhr selbstvers­tändlich mit. Als Training für die Tour nach Mühlacker.

Überrascht war die Arbeitsgem­einschaft Fahrradfre­undliche Kommune Schmölln über die Beteiligun­g sogar aus Gera und aus dem sächsische­n Werdau, sagte Bernd Schneider danach. Er dankte herzlich für das Interesse. Vor allem gab es während der Tour zahlreiche Anregungen. Die sollen in die Arbeit der Arbeitsgem­einschaft einfließen. Natürlich sind auch hier weitere Interessen­ten willkommen.

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