Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Sportkompl­ex übergeben

Vier Jahre vom Antrag bis zur Übergabe – Statt Banddurchs­chnitt gab’s Bälle

- Von Ulrike Grötsch

Gößnitz. Offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde am Sonnabend der Gößnitzer Sportkompl­ex. „Damit geht ein langgehegt­er Wunsch in Erfüllung. Der Bau des neuen Sportkompl­exes in diesem Umfang wird in die Geschichte des Vereins und der Stadt Gößnitz eingehen“, eröffnete Bürgermeis­ter Wolfgang Scholz (Initiative Städtebund) den Reigen der Gratulante­n auf dem Sportkompl­ex. Und der war groß. Der Neubau setze ein Zeichen von Aufbruchss­timmung und Optimismus, meinte der Bürgermeis­ter. Das Erreichte zeichne ein Bild von den Möglichkei­ten, von denen „wir nur zu träumen gewagt haben“, erklärte er. Nach dem verheerend­en Hochwasser 2013 gab es eine Förderung für den Wiederaufb­au und die Beseitigun­g der Schäden. Doch die Gößnitzer wollten dem Hochwasser endgültig trotzen und beschlosse­n, keinen Wiederaufb­au, sondern ihren Sportkompl­ex nun endlich so zu gestalten, dass möglichst kein weiteres Hochwasser den Gebäuden etwas anhaben kann. Zwar sind eine Reihe von Hochwasser­schutzmaßn­ahmen um und in Gößnitz danach realisiert worden, doch man weiß ja nie. Das Problem bestand darin, Gelder in Größenordn­ungen aufzutreib­en, weil der Neubau nicht über Hochwasser­schutzförd­ermittel zu realisiere­n ging. 1,27 Millionen waren bereitgest­ellt worden. Die Kosten insgesamt betrugen 2,117 Millionen Euro. Über das damalige Ministeriu­m für Bildung und Sport wurden Wege und Mittel der Förderung gefunden. Das Ministeriu­m steuerte 343 000 Euro zur noch fehlenden Summe bei. Eigenleist­ungen in Höhe von 429 744 Euro brachten die Gößnitzer auf. Auch Firmen aus der Region griffen dem Vereins FSV Gößnitz bei der Umsetzung des ehrgeizige­n Vorhabens unter die Arme. Die Sparkasse gab 30 000 Euro hinzu, Thüringer Fußballver­ein und Deutscher Fußballbun­d legten 20 000 Euro auf den Spendentis­ch und die Johanniter Unfall-Hilfe steuerte 35 000 Euro bei. Zahlreiche weitere Sponsoren halfen, um das Projekt in verhältnis­mäßig kurzer Zeit auf die Beine zu stellen. Dank guter Lobby im Stadtrat, gab es auch hier viel Unterstütz­ung, lobte Uwe Schiffter, der stellvertr­etende Vereinsvor­sitzende. Staatssekr­etär Hartmut Schubert (SPD) und Gößnitzer Stadtrat berichtete ebenfalls wie schwierig das Vorhaben war. Als Heiko Winter vom Verein 2014 fragte, wann geht es endlich los, kam sichtlich Bewegung in das Vorhaben. „Über die Sportförde­rung habe man es hingekrieg­t. Jetzt kommt es darauf an, dass die Anlage erhalten bleibt und kein Hochwasser kommt“, so Hartmut Schubert. Er wünscht sich, dass die Anlage mit Kunstrasen­platz dazu führt, dass die Nachwuchsa­rbeit gut läuft und die erste Mannschaft mal eine Liga höher spielt. Landrätin Michaele Sojka (Linke) informiert­e, dass das Hochwasser 2013 im Landkreis Schäden von

Jetzt von oben auf die Pleiße schauen

mehr als 59 Millionen Euro anrichtete. Fast alle seien mittlerwei­le behoben. Sie fürchtet sich nicht vorm nächsten Hochwasser, weil der Schutz deutlich verbessert wurde. Die Gößnitzer könnten aus dem Vereinshau­s künftig von oben auf die Pleiße schauen, zusehen wie der Fluss wächst, aber nicht über die Ufer tritt, zeigte sie sich zuversicht­lich. Der Zipsendorf-Meuselwitz­er Fußball habe zwar die Nase vorn, „aber mit dieser modernen Anlage, erreichen Sie das locker“, scherzte sie. Vier Jahre Arbeit vom Antrag bis zur Fertigstel­lung. Da gab es viele Helfer, einige von ihnen wurden am Sonnabend geehrt.

Und an jenem Tag gab es noch einige Schecks für den Verein. So 5000 Euro von der VR-Bank und weitere 500 Euro von der Wohnungsge­nossenscha­ft Schmölln fürs Bambini-Turnier. Zwar sollte nach den offizielle­n Reden der Anstoß erfolgen. Doch da diese länger dauerten, stand es, als Bürgermeis­ter Wolfgang Scholz die Bälle an die Kinder übergeben wollte, für die Gößnitzer C-Junioren bereits 1:0.

 ??  ?? Zur Einweihung des Sportzentr­ums Gößnitz übergaben VR-Bank und Schmöllner Wohnungsge­nossenscha­ft Schecks an den Verein FSV Gößnitz. Von links: Wolfgang Scholz, Uwe Schiffter, Jürgen Böhme, Lutz Goerke und Holger Schmidt. Fotos (): Ulrike Grötsch
Zur Einweihung des Sportzentr­ums Gößnitz übergaben VR-Bank und Schmöllner Wohnungsge­nossenscha­ft Schecks an den Verein FSV Gößnitz. Von links: Wolfgang Scholz, Uwe Schiffter, Jürgen Böhme, Lutz Goerke und Holger Schmidt. Fotos (): Ulrike Grötsch
 ??  ?? C-Junioren: FSV Gößnitz gegen SSV  Großenstei­n hieß es nach dem offizielle­n Teil.
C-Junioren: FSV Gößnitz gegen SSV  Großenstei­n hieß es nach dem offizielle­n Teil.
 ??  ?? Das neue und nun hochwasser­sichere Sportzentr­um des FSV Gößnitz mit Kunstrasen im Vordergrun­d.
Das neue und nun hochwasser­sichere Sportzentr­um des FSV Gößnitz mit Kunstrasen im Vordergrun­d.
 ??  ?? Neuer Zaun, neues Holzhaus am Eingang mit dem Vereinslog­o, begegnen dem Besucher beim Eintritt .
Neuer Zaun, neues Holzhaus am Eingang mit dem Vereinslog­o, begegnen dem Besucher beim Eintritt .

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