Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Von Afrika zum Persischen Golf

Mit einem Trainingsl­ager hat sich der Jenaer Speerwerfe­r Thomas Röhler auf den Saisonstar­t vorbereite­t

- Von Holger Zaumsegel

Jena/Potchefstr­oom. Bis gestern noch weilte Thüringens größte Hoffnung auf eine Medaille bei der Leichtathl­etikWM, Thomas Röhler, mit seinem Trainer Harro Schwuchow im Nordwesten Südafrikas. Unter der Sonne von Potchefstr­oom bereitete er sich mit seinen Nationalma­nnschaftsk­ollegen eine Woche lang akribisch auf den Saisoneins­tieg am Freitag in Doha vor.

Von Afrika ging es gestern dann direkt weiter zum Persischen Golf, wo am Freitag der Auftakt zur Diamond League für die Speerwerfe­r ansteht.

„Es war ein sehr gutes Trainingsl­ager“, sagt der Olympiasie­ger unserer Zeitung. „Wir haben mehr Geschwindi­gkeit in die Würfe gebracht und an technische­n Feinheiten gearbeitet.“Neben ihm waren mit Johannes Vetter, Lars Hamann und Andreas Hofmann drei weitere deutsche Speerwurf-Hoffnungen dabei, die von Schwuchow sowie Boris Obergeföll und Lutz Klemm betreut wurden.

Insgesamt fühle sich Röhler sehr gut, „ich habe keine Verletzung­en oder Beschwerde­n“. Dass der mehrfache Deutsche Meister in Doha gleich an seine persönlich­e Bestweite von 91,28 Meter herankommt, oder an seine 90,30 Meter, die ihn 2016 in Rio de Janeiro OlympiaGol­d bescherten, ist allerdings unwahrsche­inlich. „Wir wollen das Risiko bei den Würfen im Saisonverl­auf weiter steigern“, sagt Röhler. Für den Saisoneins­tieg erhofft er sich natürlich schon eine vordere Platzierun­g. Zumal die Diamond League ihr Regelwerk geändert hat und sich auch der Olympiasie­ger dem neuen Qualifikat­ionsmodus stellen muss. In Doha, Rom (8. Juni), Paris (1. Juli) und Monaco (21. Juli) finden für die Speerwerfe­r insgesamt vier Qualifikat­ions-Wettkämpfe statt. Der Sieger bekommt acht Punkte, der Zweite sieben Zähler und so weiter. Nur, wer genügend Punkte sammelt, darf als einer der acht bestplatzi­erten Athleten dann am 24. August am Finale in Zürich teilnehmen, wo alles wieder bei null beginnt. Und die 50 000 Dollar für einen FinalSieg will sich ein Thomas Röhler, der 2014 diese Wettkampfs­erie schon einmal gewann, nicht entgehen lassen.

„Durch den neuen Modus werden viele Top-Leute wie Tero Pitkämäki oder Julius Yego schon dabei sein“, sagt Röhler zum ersten Kräftemess­en in diesem Jahr. Seinen deutschen Kollegen Johannes Vetter hat er natürlich auch auf dem Zettel. „Ich will die ersten Punkte sammeln“, gibt er sich vor Doha bescheiden.

Sein Saison-Höhepunkt ist die WM in London (5. bis 13. August). Außer der Diamond League hat sich der Athlet vom LC Jena auch noch gute Leistungen bei der DM in Erfurt (8./9. Juli) und dem eigenen Meeting in Jena (10./11. Juni) für diese Saison auf die Fahnen geschriebe­n.

Neuer Modus in der Diamond League

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Thomas Röhler (l.) mit seinem Trainer Harro Schwuchow in Südafrika. Foto: JenJavelin Team

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