Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Mit Opas Rabatt günstiger versichert
Die Freude über das erste eigene Auto wird meist durch teure Policen gedämpft. Wie Fahranfänger an bezahlbare Versicherungen kommen
Berlin. In den nächsten Wochen geht für manche junge Leute mit dem Schulabschluss ein Traum in Erfüllung: Sie bekommen ein Auto geschenkt oder zumindest Geld dafür. Hohe Prämien der Kfz-Versicherer können die Freude jedoch ziemlich dämpfen.
Kfz-Versicherer müssen bei der gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung generell zwar jeden nehmen – sie versuchen aber gerne, unerwünschte Kundschaft abzublocken. Mitunter werden Jahresprämien von mehreren Tausend Euro verlangt, die den Preis des Autos locker übersteigen. Das können junge Leute tun, um bezahlbare Prämien zu bekommen.
Zweitwagen:
Ein einfacher Weg, die hohen Einsteiger-Prämien von in der Regel 230 Prozent des Grundtarifes zu vermeiden, ist die Anmeldung des Autos als Zweitwagen der Eltern. Die Prämie beträgt dann zumeist 140 Prozent des Grundtarifes. Tipp: Einige Versicherer stufen den Zweitwagen sogar mit dem gleichen Schadenfreiheitsrabatt ein wie den Erstwagen. Das kann besonders günstig sein, wenn die Eltern schon lange keinen Unfall mehr hatten.
Nachteil der Zweitwagen-Variante: Der Anfänger kann sich damit keinen eigenen Schadenfreiheitsrabatt erfahren. Will die Tochter oder der Sohn das Auto später auf den eigenen Namen versichern, droht ein Prämiensprung.
Elternbonus:
Ähnlich günstig wie die Zweitwagen-Anmeldung ist es, nach einem Elternbonus bei der gleichen Gesellschaft zu fragen, wo bereits die Eltern versichert sind. Dann ist ebenfalls eine Kfz-Versicherung für 140 Prozent des Grundtarifes möglich. Der Unterschied: In so einem Fall wird der Anfänger selbst Versicherungsnehmer und kann einen eigenen Schadenfreiheitsrabatt aufbauen.
Rabatt-Übertrag:
Innerhalb der Verwandtschaft ersten Grades (Eltern, Großeltern) kann ein Schadenfreiheitsrabatt übertragen werden. Der Großvater könnte also seinen niedrigen Prozentsatz an den Enkel abgeben. Das wäre dann empfehlenswert, wenn der Großvater nicht mehr fahren will. Denn er verliert bei Rabatt-Übertrag seinen Anspruch auf die günstige KfzPrämie. Außerdem wichtig: Maximal werden die Jahre des Führerscheinbesitzes bei einem Rabatt-Übertrag anerkannt. Der Großvater ist möglicherweise schon seit 20 Jahren unfallfrei – hat der Enkel aber erst seit zwei Jahren den Führerschein, werden bei einem Rabatt-Übertrag maximal zwei schadenfreie Jahre gutgeschrieben.
Sonderrabatte:
Wird die Klausel in Kauf genommen, dass das Auto nicht an andere überlassen werden darf (Alleinfahrer-Tarif), lässt sich die Prämie oft ordentlich drücken. Der Anfänger kann dann aber nicht mal eben seiner Freundin die Schlüssel in die Hand drücken. Darüber hinaus gibt es je nach Gesellschaft Rabatte für Frauen, Garagenbesitzer, frühere Mofa-Fahrer oder Teilnehmer von Sicherheitstrainings.