Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
FC Carl Zeiss heute unter Flutlicht gegen Würzburg
Heute Abend, Uhr, empfängt Fußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena die Würzburger Kickers
Jena. Keine Sorge, es wird gespielt – also wirklich, zu einhundert Prozent: Andreas Trautmann, Pressesprecher des FC Carl Zeiss Jena, grinst. Natürlich wisse er, dass er das in der jüngeren Vergangenheit schon des öfteren gesagt und dann doch eines besseren belehrt wurde. Doch die Wetterprognosen vor dem Duell gegen Würzburg heute Abend sind derart passabel, dass man nicht erneut vom Schnee überrascht würde. Auch das Schiedsrichtergespann wird dieses Mal pünktlich in Jena sein. Dr. Riem Hussein, Apothekerin aus Bad Harzburg, wird diese dann doch historische Partie leiten und gegen 19 Uhr anpfeifen.
Denn heute Abend wird die ausgefallene Flutlichtpremiere endlich nachgeholt. Vor drei Wochen noch hätte man eher einen Biathlon-Wettkampf durchführen können. Erst kam der Schnee, dann der Schiedsrichter zu spät – weshalb die Absage erst kurz vor dem regulären Spielbeginn kam. 20 000 Euro Schaden hat das verursacht; ein Teil konnte der Klub durch eine Spendenaktion wieder reinholen. Diesmal soll, nein: wird es klappen. Diesmal werden die Zeiss-Kicker mit dem kommunalen Sondertrikot und Stadtpatron, der Heilige Michael, auf der Brust aufs Feld laufen. Wer die elf Kicker sein werden, die von Beginn an spielen, wollte Trainer Mark Zimmermann gestern noch nicht verraten.
Klar sind die Ausfälle: Niclas Erlbecks Blutwerte weisen auf eine Grippe des Types Influenza B hin; genau wie vor kurzem bei Timmy Thiele, Dominik Bock und Kevin Pannewitz. Diese drei sind zumindest wieder fit – ein glücklicher Umstand, der in naher Zukunft nicht auf Maximilian Schlegel zutreffen wird. Das Talent aus der eigenen Akademie hat es erneut erwischt. Nach seinem überstandenen Kreuzbandriss und kleinerer muskulärer Probleme laboriert er nun am Pfeiffer‘schen Drüsenfieber. Eine Krankheit, mit der Abgeschlagenheit und Müdigkeit einhergeht. Zimmermann findet‘s traurig, will Schlegel alle Zeit geben, um sich zu erholen.
Wenig Zeit bleibt indes für den FC Carl Zeiss Jena, um sich auch weiterhin die Dienste des Spielführers René Eckardt zu sichern. „Ich habe sowohl dem Geschäftsführer Chris Förster als auch dem Spieler gesagt, dass ich mit ihm plane. Jetzt müssen sie sich einigen“, sagt Zimmermann. Er sei optimistisch, dass dies gelänge; ein erstes „Angebot“soll Eckardt offeriert worden sein.
Unterschrieben hat er das noch nicht – heute gilt seine Konzentration auch anderen Dingen. „Wir haben zuhause eine gute Form. Die wollen wir wieder unter Beweis stellen“, sagt Trainer Zimmermann. Ein Sieg heute lässt die Zeiss-Elf bestenfalls auf Rang 13 emporsteigen – es hielte aber auch gleichzeitig die Option offen, am Ende sogar einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Auf dem besagten neunten Rang stehen aktuell die Würzburger.
Mit offensiver Wucht und der Doppelspitze Timmy Thiele und Julian Günther-Schmidt will Jena heute die Gäste aus Franken beeindrucken, den achten Saisonheimsieg einfahren. Auf der Bank wird zunächst Florian Dietz Platz nehmen. Dem attestierte Zimmermann beim 0:0 in Rostock eine gute erste Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel aber baute das Eigengewächs recht schnell ab, wurde durch Thiele ersetzt. Klar ist auch, dass erneut Jo Coppens das Jenaer Tor hüten wird. Für die Zeit danach verweigert der Jenaer Trainer jedwede Festlegung. „Mit den Torhütern handhaben wir das wie mit den Feldspielern. Wir analysieren es nach dem Spiel und entscheiden dann vor dem nächsten“, erklärt der Fußball-Lehrer. Möglich scheint also, dass Coppens auch gegen Zwickau am Wochenende wieder eine Chance erhalten könnte – immer abhängig von seiner Leistung heute Abend. Dass da gespielt werde, daran gibt es nicht den geringsten Zweifel. Nicht einmal bei Daueroptimist und Wetterfee Andreas Trautmann ...
■ Heute, Uhr: FC Carl Zeiss Jena - Würzburger Kickers (im Ernst-Abbe-Sportfeld)
Maximilian Schlegel hat Pfeiffersches Drüsenfieber