Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Nachwuchs für Thüringens Wälder
Bei Neupflanzung ist Artenvielfalt gefragt
Erfurt. Auf 560 Hektar will Thüringenforst in diesem Jahr über eine halbe Million junge Laubund Nadelbäume setzen. Die Rotbuchen, Eichen, Linden, Ulmen, Fichten, Weißtannen, Lärchen oder Douglasien sollen langfristig die Wälder im Freistaat widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen und Schädlinge machen. Insgesamt werden um die 25 verschiedenen Laub- und Nadelhölzer gepflanzt. Mit rund 340 000 Setzlingen nehmen Rotbuchen den größten Umfang ein. Die Pflanzaktionen zu gleichem Umfang im Frühjahr und Herbst seien Teil des Waldumbauprogramms, Neuaufforstungen seien weniger geplant, sagte Stefan Stiefel, verantwortlich für Waldbau, Jagd und Fischerei in der Landesforstanstalt.
Wegen der Sturmschäden von „Friederike“im Januar sowie der Schneebrüche der vergangenen Woche müssten jedoch Pflanzungen im Frühjahr reduziert werden. Die Aufarbeitung der umgebrochenen Bäume habe Priorität, sagte Stiefel. Das betreffe unter anderem den Forst um Bad Salzungen und Bad Liebenstein. Das Defizit im Frühjahr solle dann im Herbst ausgeglichen werden. Dann könnten voraussichtlich auch die ersten Schadflächen wieder aufgeforstet werden. Das Gros der Schadflächen wird aus Sicht der Landesforstanstalt aber wohl erst 2019 oder gar 2020 aufgeforstet werden können. Die Flächen müssten unter anderem erst wieder für die Setzlinge beräumt und vorbereitet werden. Durch das „Ruhen lassen“werde zudem die Gefahr verringert, dass sich Schädlinge wie der Große Braune Rüsselkäfer an den jungen Pflanzen halten können.
Der Thüringenforst zieht sich seinen Waldnachwuchs selbst – in der Forstbaumschule in Breitenworbis im Eichsfeld. (dpa)