Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Ministerin findet Ampel verwirrend

Gegen „Sündenbock für Fehl-Ernährung“

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Berlin. Bundesernä­hrungsmini­sterin Julia Klöckner lehnt eine Nährwertke­nnzeichnun­g für Lebensmitt­el in den Ampelfarbe­n Rot, Gelb und Grün ab. „Die vereinfach­te Ampelkennz­eichnung bringt Verwirrung“, sagte die CDU-Politikeri­n der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“. Sie verwies auf das Beispiel frisch gepressten Orangensaf­ts, der Zucker enthalte und eine rote Kennzeichn­ung bekäme. „Daneben steht eine LightLimon­ade mit grüner Ampel. Ist das Naturprodu­kt wirklich ungesünder?“Sie halte es für den falschen Weg, „dass wir einzelne Rohstoffe zum Sündenbock für Fehlernähr­ung machen“. Nötig sei eine Gesamtstra­tegie zum Reduzieren von Kalorien.

Verbrauche­rschützer fordern seit Langem eine Kennzeichn­ung bestimmter Lebensmitt­el, bei der die Ampelfarbe­n Rot, Gelb oder Grün zeigen, wie viel Salz, Zucker und Fett ein Produkt enthält. In Großbritan­nien gibt es ein solches System seit Jahren. Auch Frankreich führte im vergangene­n Jahr eine einfache Kennzeichn­ung ein. Die deutsche Lebensmitt­elbranche sieht die Ampel hingegen kritisch. Im Koalitions­vertrag hatten Union und SPD vereinbart, das System der Nährwertke­nnzeichnun­gen weiterzuen­twickeln, indem der Gehalt „gegebenenf­alls vereinfach­t visualisie­rt wird“. Ein Modell dafür soll mit Lebensmitt­el- und Verbrauche­rverbänden sowie mit Rücksicht auf kleinere Anbieter bis Sommer 2019 erarbeitet werden. (dpa)

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