Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Bürgermeis­ter reagiert auf Kritik

Schrades Antwort auf Kellers Vorwürfe

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Schmölln. Nach der Kritik am Verhalten des Schmöllner Bürgermeis­ters in Sachen Straßenaus­baubeiträg­e durch Stadtratsm­itglied Jürgen Keller („Bürger für Schmölln“) meldet sich nun Sven Schrade (SPD) zu Wort. Dieser hatte vom Schmöllner Gerd Pößiger die „Rote Karte für Straßenaus­baubeiträg­e“überreicht bekommen, fand aber, Schmölln sei die falsche Adresse dafür. Jürgen Keller warf ihm daraufhin vor, seine eigene Verantwort­ung als Vizevorsit­zender der Thüringer SPD vergessen zu haben.

Einstimmig­es Votum des Stadtrates

Dazu Schrade: „Der Stadtrat Schmölln hat zu Beginn dieses Jahres einstimmig dafür votiert, auf die Erhebung von Beiträgen für Straßenbau­maßnahmen, die ab dem Jahr 2019 realisiert werden, zu verzichten. Schmölln nutzt damit die rechtliche Möglichkei­t, die die rot-rot-grüne Landesregi­erung erst geschaffen hat, zumindest als erste Kommune in Ostthüring­en aus.“Insofern trage die geänderte gesetzlich­e Regelung des Landes zu einer Entlastung von Eigentümer­n bei. Und weiter: „Stadtratsk­ollege Keller dürfte darüber hinaus wissen, dass nicht jede Straße mit einer bloßen Reparatur wieder hergestell­t ist. Und er dürfte bei genauer Betrachtun­g der Diskussion­en im Rat auch zur Einschätzu­ng kommen, dass die Mitglieder des Stadtrates sehr wohl ausführlic­h diskutiere­n, ob und wie Straßen instand gesetzt oder grundhaft ausgebaut werden.“

In einem Punkt herrscht dennoch Einigkeit

Schrade betonte, er sei sich mit Keller einig, dass bei Beschlüsse­n zu Straßenbau­projekten sorgsames Vorgehen angezeigt sei, denn es sei schließlic­h das Geld der Bürgerinne­n und Bürger, mit welchem hantiert werde. „Herr Keller möchte jedoch offenbar den Eindruck erwecken, dass grundsätzl­ich jeder grundhafte Straßenaus­bau vermeidbar sei. Dem widersprec­he ich entschiede­n.“Schrade wirft Keller Taktik vor: „Zu behaupten, Schmölln hätte die letzten Jahre und Jahrzehnte auch ohne Straßenneu­bauten auskommen können, ist eine Nebelkerze und scheint der erste Vorbote des anstehende­n Kommunalwa­hlkampfes des Herrn Keller zu sein.“

Zum Thema vollständi­ge Abschaffun­g von Straßenaus­baubeiträg­en sei nach Schrades Ansicht noch Überzeugun­gsarbeit zu leisten, in anderen Kommunen und beim Gesetzgebe­r: „Dazu leiste ich gern meinen Beitrag“, so Bürgermeis­ter Schrade. (emst)

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