Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Drei neue Chancen

- Axel Lukacsek über die deutschen Handball-Frauen

Auf den ersten Blick ist es eine verlockend­e Vorstellun­g. Mit dem Einzug in die Hauptrunde sind die deutschen HandballFr­auen bei der EM mit dabei, wenn es um die Medaillen geht. Aber der verlockend­e Griff nach Edelmetall verschleie­rt den Blick für das Wesentlich­e. Dass die junge Mannschaft – Altersdurc­hschnitt: 24,8 Jahre – nun drei weitere Spiele gegen hochklassi­ge Kontrahent­en bestreiten darf, ist der eigentlich­e Gewinn des Weiterkomm­ens.

Wie wichtig die Duelle für Spielerinn­en wie die erst 20 Jahre alte Emily Bölk sind, haben ja beim Thüringer HC die Begegnunge­n in der Champions League gezeigt. An den schwierige­n Aufgaben ist auch die neu formierte Truppe des deutschen Meisters gewachsen – und hat die Hauptrunde erreicht.

Gewiss spielte es der deutschen Mannschaft in die Karten, dass Iveta Luzumova, Tschechien­s Führungsfi­gur, im letzten Vorrundens­piel nach ihrer Verletzung erst pausierte und dann mit halber Kraft weitermach­te. Allerdings verstand es die Auswahl um den neuen Bundestrai­ner Henk Groener, tatsächlic­h auch die Gunst der Stunde zu nutzen, anstatt am Druck zu zerbrechen.

Nach dem bitteren WM-Aus im Achtelfina­le vor einem Jahr im eigenen Land ist der Neubeginn der Frauen-Nationalma­nnschaft ein langfristi­ges Projekt. Geduld ist gefragt. Jeder Erfolg aber stärkt das Selbstvert­rauen. Das ist der Anreiz, den die Mannschaft vor Augen haben sollte. Irgendwann gelingt dann auch mehr als nur ein Hauptrunde­n-Einzug bei der EM.

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