Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Am Ende herrscht große Einigkeit
Altenburg. Überraschend war die große Einigkeit, die bei der Abstimmung über den Haushalt 2019 im Kreistag herrschte. Denn danach sah es bei der Debatte überhaupt nicht aus. Mehr dazu auf
Wenn ich drei Wünsche fürs Altenburger Land hätte, wären das sanierte Kreisstraßen, alle Schulen in einem vernünftigen Zustand und dass Lindenau-Museum und Landestheater so hergerichtet werden, wie es Kultureinrichtungen dieser Bedeutung würdig ist. Und dann würde mir sofort auffallen, dass ich noch einmal drei Wünsche bräuchte. Ach was sag ich, nicht drei, sondern 30!
So ähnlich geht es den Kreistagsmitgliedern. Hier ist es allerdings noch ein bisschen verschärfter, weil eine Vielzahl von Interessen und Vorlieben aufeinander prallen. Ja und dann kommt der Blick in die nicht prall gefüllte Landkreis-Kasse. Dann heißt es: Prioritäten setzen und eine Maßnahme nach der anderen abarbeiten. Das ist ja nicht nur im Landkreis so, sondern auch im Privaten.
Spaltend und nicht zielführend ist es, verschiedene Maßnahmen und deren Wertigkeit gegeneinander auszuspielen. Klaus-Peter Liefländer, Fraktionschef der Regionalen, hat das versucht. Was nützen sanierte Kulturtempel, wenn es keine vernünftigen Straßen gibt, um sie zu erreichen?, fragt er. Meine Gegenfrage: Was nützen ordentliche Straßen, wenn man als Ziel sanierungsbedürftige und weit vom Standard entfernte Kultureinrichtungen vor Augen hat? Die wird man nämlich irgendwann meiden, weil sie zu unattraktiv sind und es keinen Spaß macht, sie zu besuchen.
Solche Spielchen bringen also keinem etwas. Die Kunst ist vielmehr, die goldene Mitte zu finden. Recht machen kann man es sowieso nie allen.