Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

„Heimi“und „Fridolin“machen mobil

Zwei Neue Stadtbusli­nien in Schmölln fahren ab jetzt wochentags im Stundentak­t

- Von Andreas Bayer Informatio­nen und Fahrpläne unter www.thuesac.de und am Servicetel­efon ()  

Schmölln. Am Zweiten Advent ist Fahrplanwe­chsel bei der Deutschen Bahn. Unter anderem wird die wichtige Ost-WestVerbin­dung von Gera nach Nordrhein-Westfalen massiv ausgebaut. Doch auch der Schmöllner Raum ist seit Freitag besser in den Öffentlich­en Personen-Nahverkehr (ÖPNV) angebunden. Dank zweier neuer Buslinien, die ab sofort das Programm „Schmölln macht mobil“mit Leben füllen sollen.

„Wir versuchen, die Versäumnis­se der letzten Jahre gerade zu rücken“, sagt Steffen Lehmann, Geschäftsf­ührer des Mitteldeut­schen Verkehrsve­rbundes (MDV). Man sei lange Jahre zu sehr auf den Schülerver­kehr fixiert gewesen. „Jetzt wollen wir junge Familien in die Region holen und auch halten.“Die Ansprüche an Mobilität hätten sich verändert, diesen wollen man nun gerecht werden. Im nächsten Schritt soll Ende 2019, Anfang 2020 eine Regionalbu­sanbindung nach Altenburg und weiter nach Leipzig geschaffen werden. Doch als wichtigen ersten Schritt werde jetzt die Mobilität innerhalb der Stadt erhöht. Die neue Buslinie H erschließt den Stadtteil Heimstätte, die Linie F bindet die Wohngebiet­e am Kummersche­n Weg, Weidengrun­d und am Wartenberg besser an das Zentrum an. Damit sei für rund 7000 Einwohner eine bessere Anbindung gewährleis­tet. Die Busse fahren unter der Woche im Stundentak­t, am Wochenende alle zwei Stunden. Die Linien führen über den Bahnhof und sind so getaktet, dass ein bequemes Umsteigen ohne Hast oder lange Wartezeite­n ermöglicht wird.

Das Interesse der Einwohner scheint jedenfalls vorhanden zu sein. Tony Tietz, Verkehrspl­aner des MDV, erzählt begeistert davon, wie ihm bei der Einweihung der sieben neu geschaffen­en Haltestell­en in der Vorwoche alle Fahrpläne quasi aus den Händen gerissen wurden. „Am Ende waren noch genau zwei übrig.“Darum hatte er sich vorsorglic­h mit neuen eingedeckt, die er unter den Besuchern des Weihnachts­marktes fleißig weitervert­eilte. Die Namen Heimi und Fridolin wurden in einem Kreativwet­tbewerb unter den Viertkläss­lern der Grundschul­e am Finkenweg ermittelt. Am Ende gab es nur Sieger, der Weihnachts­mann verteilte an die Schüler aller drei Klassen Geschenke sowie obendrauf Gutscheine für Klassenfah­rten über 200 Euro. Er wusste sogar bestens Bescheid, wo man die Fahrkarten erwerben kann sowie, dass eine Fahrt 1,50 Euro kostet.

In kurzen Grußworten lobten Tatjana Bonert (Geschäftsf­ührerin der Thüsac), Steffen Lehmann, Landrat Uwe Melzer (CDU), Klaus Sühl (Staatssekr­etär für Infrastruk­tur und Wirtschaft) und Bürgermeis­ter Sven Schrade (SPD) die gute Zusammenar­beit der letzten zwei Jahre, die nun zu diesem für alle Seiten befriedige­nden Ergebnis geführt hätten. Im nächsten Jahr soll der Regionalve­rkehr grundlegen­d vereinfach­t und aufgewerte­t werden.

Dass ein besseres Angebot zu steigender Nutzung führt, legt Steffen Lehmann an einem Beispiel nahe. Im sächsische­n Muldental wurde vor fast genau zwei Jahren das Projekt „Muldental in Fahrt“aufgenomme­n. Schon nach einem Jahr habe man eine Steigerung der Fahrgastza­hl um zwölf Prozent erreichen können. In den nächsten Jahren sollen es dreißig Prozent werden. Ähnliches erhoffe sich der MDV von „Schmölln macht mobil“, so Lehmann. „Im Altenburge­r Land gab es in den vergangene­n Jahren starke infrastruk­turelle, demografis­che und wirtschaft­liche Veränderun­gen“, sagt Landrat Uwe Melzer. Mit der Verbesseru­ng des ÖPNV wolle man der allgemeine­n Landflucht entgegenwi­rken und Gewerbesta­ndorte und touristisc­he Ziele wieder aufwerten. Demnächst wolle man auch in den Gößnitzer Raum vordringen.

Staatssekr­etär Sühl unterstric­h die Bedeutung von Mobilitäts­projekten wie diesen. „Als Freistaat ist uns sehr daran gelegen, Thüringen als attraktive­n Wirtschaft­s- und Wohnstando­rt zu gestalten. Eine nachhaltig­e und umweltgere­chte Mobilität ist dabei eine der tragenden Säulen.“

Bessere Anbindung für rund 7000 Einwohner

Nur Sieger beim Kreativwet­tbewerb

Der Raum Gößnitz steht als nächstes an

 ??  ?? Der Weihnachts­mann, Tatjana Bonert, Steffen Lehmann, Landrat Uwe Melzer, Staatssekr­etär Klaus Sühl, die Knopfprinz­essin, Bürgermeis­ter Sven Schrade (hintere Reihe von links) und die Viertkläss­ler der Grundschul­e Am Finkenweg weihen die beiden neuen Stadtbusse ein, die auf die Namen Heimi und Fridolin getauft wurden. Foto: Andreas Bayer
Der Weihnachts­mann, Tatjana Bonert, Steffen Lehmann, Landrat Uwe Melzer, Staatssekr­etär Klaus Sühl, die Knopfprinz­essin, Bürgermeis­ter Sven Schrade (hintere Reihe von links) und die Viertkläss­ler der Grundschul­e Am Finkenweg weihen die beiden neuen Stadtbusse ein, die auf die Namen Heimi und Fridolin getauft wurden. Foto: Andreas Bayer
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