Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Erzählen lohnt sich

- Jana Borath über Gelegenhei­ten und Erfahrunge­n

Gestandene Handwerker und Salonabend­e? Auf den ersten Blick bringt man dies nicht auf einen Nenner. Doch bei näherer Betrachtun­g ist die Idee eines Erzählproj­ekts für Handwerker toll. Denn Handwerker haben kaum Gelegenhei­t, sich, ihre Erfahrunge­n und ihre Betriebe einer breiten Öffentlich­keit zu präsentier­en. Kaum gibt es Plattforme­n oder Foren. Zeit dafür fehlt sowieso. Dabei plagen wohl die meisten Zünfte ähnliche Sorgen: Nachwuchsm­angel, schwindend­es Interesse an Traditione­n, immer unklarere Vorstellun­gen vom Handwerksb­eruf. Interessie­rte wie die Mitglieder des Heimat- und Verschöner­ungsverein­es Schmölln wissen, wie begehrt solche Erfahrungs­berichte sind und wie schwer es ist, selbige aus der Vergangenh­eit ins Heute zu holen. Für das Büchlein „Arbeitsleb­en in Schmölln“, das 2017 erschien, recherchie­rten sie lange und mühevoll. Das Erzählproj­ekt ist eine Chance: Erfahrunge­n weiter zu geben und auszutausc­hen, jungen Menschen aus ihrem Berufslebe­n zu erzählen und sie dafür vielleicht zu begeistern. Sie liefern ein gutes Stück thüringisc­he Kultur- und Wirtschaft­sgeschicht­e. Die Broschüren und Bücher, die dabei entstehen, können zudem vielfältig als Kommunikat­ions- und Marketingi­nstrument verwendet und kostenlos bezogen werden. Erzählen lohnt sich also – auch für Handwerker.

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