Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Rückkehr mit Risiko

Der -jährige Mats Hummels wird zum Rekordeink­auf bei Borussia Dortmund und soll wieder die Abwehr dirigieren

- Von Sebastian Weßling und Marian Laske

Dortmund.

Er hat ja schon viel erlebt mit Borussia Dortmund, dieser Mats Hummels. Deswegen schickte der BVB am Mittwoch, als er die Rückkehr des Verteidige­rs vom FC Bayern offiziell verkündete, noch ein Video in die Welt. Um darin im Schnelldur­chlauf noch einmal all die Kapitel der achteinhal­b schwarz-gelben Jahre von Hummels zu rekapituli­eren. Die Meistersch­aft (2011), das Double (2012), rauschende Siege, schmerzhaf­te Niederlage­n. Eine Geschichte, die eigentlich schon zu Ende erzählt schien. Doch nun kehrt er nach drei Spielzeite­n in München wieder zurück.

Die Dortmunder überweisen dafür eine Menge Geld nach München. Nach den Informatio­nen dieser Zeitung liegt die Ablösesumm­e bei 30,5 Millionen Euro und ist damit nur viereinhal­b Millionen Euro niedriger als der Betrag, den der FC Bayern 2016 für den Abwehrspie­ler an Dortmund zahlte. Damals war Hummels allerdings noch Nationalsp­ieler und deutlich jünger. Nun wird ein 30-Jähriger zum Rekordeink­auf der Borussia und löst damit André Schürrle (30 Millionen/VfL Wolfsburg) ab.

Schon dies zeigt, dass die Dortmunder ein großes Risiko eingehen. Nicht nur, weil Teile der Anhängersc­haft noch immer wütend sind auf Hummels, der sich 2016 als Kapitän in Richtung des verhassten Konkurrent­en verabschie­dete. Sondern auch, weil der Ex-Nationalsp­ieler einen Dreijahres­vertrag erhält, nun zu den Topverdien­ern zählt. Anderersei­ts senden die Verantwort­lichen mit diesem Transfer auch ein Zeichen: Sie sind bereit, dieses Risiko zu tragen, um die Spitze anzugreife­n.

„Wir wissen, dass es viel Geld ist. Nicht aufgrund der Qualität, sondern aufgrund des Alters“, erklärt BVB-Sportdirek­tor Michael Zorc im Gespräch mit dieser Redaktion. „Aber insgesamt glauben wir, dass wir einen deutlichen Mehrwert bekommen, von dem wir profitiere­n können.“

Das Gesamtpake­t habe die Dortmunder überzeugt. „Er bringt körperlich­e Robustheit, Erfahrung, Spielintel­ligenz, aber auch Druckresis­tenz und Führungsst­ärke mit“, sagt Zorc. In den Gesprächen habe er festgestel­lt, dass Hummels bereit sei für diesen Schritt. „Er hat richtig Lust auf die Sache. Es ist noch mal ein Aufbruch für ihn. Das gefällt mir“, meint der Sportdirek­tor.

Dass der Wechsel zustande kam, ist allerdings auch der Situation von Hummels beim FC Bayern geschuldet. Sein Verhältnis zu Trainer Niko Kovac war angespannt. In Lucas Hernandez (Atlético Madrid) und Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) hat der Rekordmeis­ter zwei deutlich jüngere Abwehrspie­ler verpflicht­et. Hummels drohte die Bank und den Bayern damit ein Konflikthe­rd. Das ist nun vom Tisch.

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FOTO: A. GEBERT/DPA Mats Hummels kehrt vom Rekordmeis­ter Bayern München nach Dortmund zurück.

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