Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Tor auf für die Technik von morgen
Der Thermomix bekommt Konkurrenz, das Smartphone lässt sich falten: Highlights der Elektronikmesse
Ab sofort können Technikfans in Berlin wieder auf Tuchfühlung mit den neuesten Errungenschaften der Unterhaltungsund Hauselektronik gehen — denn die Elektronikmesse IFA öffnet am heutigen Freitag für die Öffentlichkeit. Die Redaktion konnte sich die Neuvorstellungen und Highlights bereits vorab anschauen. Ein Überblick, was man in den Messehallen unter dem Funkturm nicht verpassen sollte.
Weiße Ware
Im Bereich der Küchen- und Haushaltsgeräte werden vor allem Vernetzung und Effizienz vorangetrieben. Spannend ist eine Bosch-Neuvorstellung für die Küche: der Cookit. Auf den ersten Blick handelt es sich dabei um eine schicke Bosch-Variante des Thermomix: Auch Cookit kann Speisen auf die verschiedensten Arten zerkleinern, rühren, kneten und zubereiten, hat eine integrierte Waage und zeigt auf einem großen Touchdisplay auf Wunsch die einzelnen Schritte detailliert an. Im Gegensatz zum Vorbild von Vorwerk bietet er dabei aber einen Topfboden, der sich mit 17 Zentimetern Durchmesser durchaus zum flächigen Anbraten von Fleischstücken eignet. Zudem erreicht der Cookit laut Bosch dabei eine Temperatur von
200 Grad, was sich besonders zum Braten deutlich besser eignet als die lediglich 160 Grad, die der aktuelle Thermomix erreicht.
Auch der Topf selbst ist größer: Mit drei Litern Fassungsvermögen bietet der Cookit deutlich mehr Raum als der Thermomix: Dort ist bei 2,2 Litern Schluss. Der Cookit hat also tatsächlich das Potenzial, zum ThermomixKiller zu werden, wenn er Anfang 2020 auf den Markt kommt. Einen Preis nannte Bosch bislang noch nicht. Nur, dass sich das Gerät im Premium-Segment befinde.
Smarthome
Mit reichlich Verspätung kommt nun der Smart Speaker (150 Euro) der Telekom auf den Markt. Im Prinzip funktioniert er wie Amazons Echo-Lautsprecher, nur dass er auf das Signalwort „Hallo Magenta“hört. Mit dem Gerät soll man Musik hören oder smarte Geräte steuern können. Dabei sei es streng nach europäischen Datenschutz-Vorgaben entwickelt, bekräftigt die Telekom. Wer will, kann allerdings auch Amazons Alexa aktivieren und nutzen.
Sonos wird mobil: Der USMultiroom-Pionier stellt auf der IFA mit dem Sonos Move (400 Euro, ab 24. September) den ersten akkubetriebenen Lautsprecher seiner Produktlinie vor. Das Gerät spielt bis zu zehn Stunden Musik ohne Netzverbindung, ist laut der Kriterien der Schutzklasse IP56 gegen Stürze, Staub und Feuchtigkeit geschützt und kann entweder ganz normal per Wlan oder auch via Bluetooth mit Musik versorgt werden. Das Besondere am neuen Sonos Move: Sobald er bewegt wird, misst der Lautsprecher mithilfe von eingebauten Fernfeld-Mikrofonen den eigenen Sound aus und passt die Klangeigenschaften entsprechend an. Ein Ausmessen via Handy – wie bei Sonos sonst üblich – ist hier nicht mehr nötig.
Smartphones
Der superschnelle neue Mobilfunkstandard 5G beschäftigt natürlich auch die IFA. Bislang gibt es allerdings nur in einigen Großstädten überhaupt 5GEmpfang, die wenigen bereits verfügbaren Geräte sind teuer. Mit dem neuen Smartphone A90 5G hat Samsung nun auch ein erstes Gerät aus einer Mittelklasse-Serie mit entsprechendem Mobilfunkmodem vorgestellt. Das A90 5G soll noch im September in Deutschland erhältlich sein. Ob der Preis von 749 Euro wirklich noch die Bezeichnung „Mittelklasse“rechtfertigt, ist allerdings fraglich.
Deutlich teurer ist eine andere Neuvorstellung: Das bislang etwas glücklose Galaxy Fold, Samsungs erstes Handy, dessen flexibles Display sich auf die Größe eines kleinen Tablets entfalten lässt, kommt nun ab dem 18. September in Deutschland auf den Markt. Bei seinem ursprünglichen Start im Frühjahr hatte es massive technische Probleme gegeben. Die sollen jetzt ausgeräumt sein. Natürlich unterstützt das Smartphone ebenfalls 5G – zu einem Preis von 2100 Euro dürfte es allerdings nur für eine kleine Zielgruppe interessant sein.
Computer
Die PC-Hersteller versuchen ihre Geräte weiter an dessen schärfsten Konkurrenten heranzubringen: das Smartphone. Aus diesem Grund hat Chiphersteller Intel „Project Athena“erdacht: Notebooks, die die Anforderungen erfüllen, sollen sich so mühelos wie Smartphones bedienen lassen. Dafür müssen sie etwa innerhalb von weniger als einer Sekunde aus dem Schlafzustand aufwachen, sich bequem per Gesicht oder Fingerabdruck entsperren lassen, länger als einen Arbeitstag durchhalten und nach nur 30 Minuten Ladezeit wieder Energie für mindestens vier weitere Stunden haben.
Eines der ersten Geräte, die Intels umfangreichen Anforderungskatalog erfüllen, ist das neue Swift 5 (ab 1000 Euro, Ende September erhältlich): Mit nur 990 Gramm Gewicht ist es laut Acer das leichteste 14-ZollNotebook auf dem Markt. Schneller SSD-Speicher, neuestes Wlan nach Wifi-6-Standard sowie USB-C-Anschlüsse mit Thunderbolt 3 sorgen dafür, dass es trotz der langen Laufzeit viel Leistung bietet.
Ein ähnliches Gerät – ebenfalls Project-Athena-zertifiziert – ist das Lenovo S740 (ab 900 Euro, erhältlich ab Oktober). Das als 14-Zoll- und 15-ZollVersion erhältliche Gerät bietet bis zu 15 Stunden Batterielaufzeit und ein Display mit beeindruckenden 500 Nits Helligkeit.