Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Wendezeit aus der Sicht zweier Generationen
Museen in Dresden und Chemnitz zeigen Sonderausstellungen zum . Jahrestag des Mauerfalls
Dresden/Chemnitz.
Mehrere sächsische Museen widmen sich in Sonderausstellungen dem 30. Jahrestag der friedlichen Revolution. Im Dresdener Albertinum sind von Dienstag, 10. September, an zeitgenössische Arbeiten von Via Lewandowsky, Henrike Naumann und Mario Pfeifer zu sehen, teilten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit. Vor allem die Zeit vor der friedlichen Revolution 1989 nimmt eine Ausstellung im Chemnitzer Schloßbergmuseum in den Blick.
In der Dresdner Ausstellung präsentieren Vertreter zweier unterschiedlich betroffener Generationen verschiedene Annäherungen an die Ereignisse vom Herbst 1989. Die Schau trägt den Titel „Nach meiner Kenntnis ist das sofort…, unverzüglich“. Den Satz formulierte SEDFunktionär Günter Schabowski am 9. November 1989 auf einer Pressekonferenz über die neue DDR-Reiseregelung, er führte zum Fall der Berliner Mauer. Von Mario Pfeifer, 1981 in Dresden geboren, ist ein neunstündiges Video zu sehen, das auf Interviews Ostdeutscher zu ihren Erfahrungen vor, während und nach der Wende beruht
Im Fokus der Chemnitzer Ausstellung unter dem Motto „Wendezeit“stehen ab 15. September Initiativen, die spätestens seit Ende der 1970erJahre tätig waren – meist konspirativ und unter dem Schutz der Kirchen. Es entstanden Arbeitskreise zu Fragen der Ökologie, der Stadtplanung und Denkmalpflege, zur Demokratie und vor allem zu Friedensfragen.
Die Dresdner Ausstellung in Kooperation mit dem Kunstfonds präsentiert auch das Werk „Bildschaukel“von dem 1963 in Dresden geborenen Via Lewandowsky. Es sei sowohl 1988 in Ostberlin als auch 1989 in Westberlin gemalt worden, hieß es. Die dritte Arbeit, ein Video mit Installation, stammt von der 1984 in Zwickau geborenen Henrike Naumann. Die Arbeiten sind im Lichthof des Albertinums zu sehen.