Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Das Leben der Studenten im . Jahrhunder­t

Vortrag Montag im Lindenau-Museum

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Altenburg.

Dem Studentenl­eben der Goethezeit widmet sich die Goethe-Gesellscha­ft Altenburg bei ihrem nächsten Vortragsab­end am Montag, 19 Uhr, im Lindenau-Museum. „Arme Schlucker, trinkfeste Raufbolde und stolzen Stutzer“hat Gastrefere­ntin Katrin Löffler ihren Beitrag betitelt.

Der in Altenburg aufgewachs­ene Christian Felix Weiße (1726 in Annaberg geboren) bezog 1745 die Universitä­t Leipzig „in sehr dürftigen Umständen“, wie er in seiner Autobiogra­fie schreibt. Er erhielt kleine Familienst­ipendien, ein Schulfreun­d gab ihm freie Unterkunft, und so konnte er das Studium „bey einer sparsamen Lebensart“absolviere­n. Sein „unfreundli­cher Stiefvater“unterstütz­te ihn dabei nicht. Ganz anders Goethe, der 20 Jahre später in Leipzig studierte, von seinem Vater großzügig alimentier­t wurde und im Jahr 1000 Reichstale­r ausgeben konnte, etwa so viel, wie zeitgleich Weiße, inzwischen etablierte­r Schriftste­ller und Familienva­ter, als Kreissteue­reinnehmer in Leipzig verdiente.

Schon diese Beispiele zeigen, wie weit die Lebensverh­ältnisse von Studenten im 18. Jahrhunder­t auseinande­rliegen konnten. So mancher musste sich mühsam mit Nebenjobs durchbring­en und machte Schulden, andere genossen die studentisc­hen Freiheiten und lebten „burschikos“. Besonders die Studenten in Jena, Wittenberg und Gießen standen im Ruf, trinkfeste Raufbolde zu sein. In Leipzig hingegen bestimmten die Stutzer, die modisch gekleidete­n und galanten Studenten, das Bild nach außen. Um Klischees und Wirklichke­it des Studentenl­ebens im 18. Jahrhunder­t geht es im Vortrag. (red)

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