Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
„Irgendeine Aufgabe gibt es immer zu erledigen“
Handball: Jörg Rudolph, Heiko Pohle und Lutz Pfefferkorn blicken auf ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft bei Aufbau Altenburg
Altenburg.
Die Videowand grüßte schon am Eingang im Goldenen Pflug, auf der Heiko Pohle zum Wenzelpokal aktuelle Spielstände dem Publikum auflistete. Jörg Rudolph kümmerte sich derweil um kleinere organisatorische Sachen und Lutz Pfefferkorn hatte längst sein schwarzes Dress wieder übergestreift und hielt als Schiedsrichter den Spielbetrieb aufrecht.
So kennen es die Altenburger Handballfreunde seit Jahrzehnten. Das Trio Rudolph, Pohle, Pfefferkorn hat den SV Aufbau in seiner Entwicklung maßgeblich mit geprägt. In diesen Tagen feiern sie nun ein besonderes Jubiläum, sie gehören seit 50 Jahren dem heutigen SV Aufbau an.
„Angefangen hat alles 1969 über den Schulsport als erstes bei Joachim Dannowski in der Sporthalle ‚Schweiz‘ und der Reithalle“, erinnert Jörg Rudolph. „Und wir haben auch draußen auf dem heutigen Waldspielplatz, dem AufbauPlatz, gespielt.“
Sportlich ging es schnell voran. „Ja, Heiko, Lutz und ich wurden 1971 mit unserer Mannschaft Leipziger Spartakiadesieger. Das war schon was, bei der Leipziger Übermacht die Goldmedaille zu erhalten. Und dann hat sich das bis zur C-Jugend weiter entwickelt. Heiko und ich haben weiter aktiv Handball gespielt, und Lutz hat sich da schon mehr als Schreiber und als Schiedsrichter betätigt.“
Lutz Pfefferkorn besitzt inzwischen einen ganzen Fundus an Aufzeichnungen über Spielstände und Aufstellungen. „Ja, und mit 16 sind wir schon bei den Männern eingestiegen“, ergänzt Heiko Pohle. „Heiko hat studiert, ich habe in Aue gelernt, da hat sich das für zweieinhalb Jahre etwas auseinander gelebt. Dann haben wir bei den Männern voll zugeschlagen. Lutz war ein guter Linksaußen, hat sich dann aber voll dem Schiedsrichterwesen angenommen“, erzählt Jörg Rudolph weiter.
Doch schnell stellten sich die Drei auch anderen Aufgaben, so als Übungsleiter schon mit 14 Jahren oder später in der Vereinsleitung, ergänzt Heiko Pohle und blickt dabei auch auf den Wendeübergang.
„Ja, wir haben das Amt des Vorsitzenden von Jürgen Unger übernommen. Ich war Abteilungsleiter, Lutz war Stellvertreter und Heiko hat, was damals schwer war, die Pressearbeit übernommen und an der ersten Vereinshomepage gebastelt.“
Heiko Pohle leitete den Verein 25 Jahre als Gesamtgeschäftsführer, Jörg Rudolph war fünf Jahre lang Abteilungsleiter, als es galt, den Sport vom BSGBetrieb auf Vereinsfüße zu stellen. Was gut gelang. „Wir haben da Joachim Dannowski und Jürgen Unger viel zu verdanken.“
Viele Jahre war Aufbau in der Thüringer Oberliga zu Hause, vereinte später die Frauen von Einheit und die Männer von Lok im Team. „Der Schritt hätte vielleicht etwas eher kommen können, da wäre vielleicht noch ein größerer sportlicher Erfolg machbar gewesen“, bedauert Jörg Rudolph etwas, blickt daher mit anderen Augen auf Kommendes in Sachen Zusammenarbeit mit Ziegelheim. „Früher oder später werden zwei Vereine auf Dauer das Niveau nicht halten können, und im Nachwuchs klappt die Bündelung in den Jugendspielgemeinschaften Altenburger Land völlig reibungslos.“Er weiß aber, dass es zum Thema Fusion unterschiedliche Auffassungen gibt.
Inzwischen ist das Trio wieder in die zweite Reihe gerückt, arbeitet aber im Vorstand weiter. Olaf Schmidt hat die Abteilung übernommen. „Wir machen da noch gerne mit im Hintergrund“, meint Jörg Rudolph. Heiko Pohle ist inzwischen Jugendtrainer, Jörg Rudolph trainiert den C-Jugendbereich und Lutz Pfefferkorn sorgt sich um die Schiedsrichtergewinnung. „Also wir bemühen uns noch, dass die Fahnen aufrecht erhalten werden, dass es ein bisschen weitergeht. Irgendeine Aufgabe gibt es immer zu erledigen, die wir gerne machen.“