Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Ganz großes Kino
Gewohnt wird überall auf der Welt, aber überall anders – zum Beispiel in Rodanthe in North Carolina
Filmschauplätze in echt zu besuchen – das ist für viele etwas Außergewöhnliches, vor allem wenn die Lieblingsstars beteiligt waren. Einer dieser ganz besonderen Orte befindet sich in der winzigen Siedlung Rodanthe auf den Outer Banks. Das ist eine schmale, fast 300 Kilometer lange Inselkette im Atlantik, direkt vor der Küste North Carolinas in den USA gelegen. Hier gibt es kilometerlangen Sandstrände, schönes Wetter und unterschiedlichste Tierarten. Rodanthe hat aber noch
mehr zu bieten. Hier wurde 2008 der Liebesfilm „Nights in Rodanthe“gedreht, wo neben Richard Gere und Diane Lane vor allem ein höchst idyllisches, weil direkt am Strand gelegenes Hotel auf Stelzen im Fokus steht, das sogenannte Inn at Rodanthe.
Zu nah am Wasser gebaut
Der Originalbau stammt aus den 1980er-Jahren – damals war das Hotel noch rund 120 Meter vom Strand entfernt. Über die Jahre rückten Meer und Haus immer näher zusammen, und auch wenn es im Film eine überaus idyllische Kulisse abgab, war es in Wirklichkeit schon längst von Erosion gezeichnet. Die Region gehört zu den Gebieten in den USA, die häufig von Stürmen betroffen sind, ganz aktuell auch von Hurrikan Dorian. 2010 wurde das Haus ein Stück weiter landeinwärts transportiert.
Da steht es nun, geschützter, aber immer noch mit Meerblick und im originalen Filmlook renoviert. Da es auch heute wochenweise an Touristen vermietet wird, kann jeder es besuchen und in passendem Rahmen entweder über Liebesfilme mit Richard Gere nachdenken – oder auch den Klimawandel.