Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Skepsis gegenüber E-Autos

Umfrage: Deutsche finden elektrisch­e Fahrzeuge unpraktisc­h und teuer

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Elektroaut­os haben in Deutschlan­d weiterhin einen schweren Stand. Nach wie vor sind viele Menschen skeptisch gegenüber der Zukunftste­chnologie, wie eine Umfrage der Beratungsg­esellschaf­t EY kurz vor Beginn der Automesse IAA in Frankfurt ergab.

Dabei zeigt sich, dass vor allem drei klassische Probleme das Verbrauche­rinteresse weiter schmälern: Reichweite, Kosten, Ladenetz. Eine klare Mehrheit von 2500 befragten Erwachsene­n findet EFahrzeuge zu unpraktisc­h und zu teuer.

Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Teilnehmer gaben an, dass die Stromer für sie derzeit keine Option sind. Dabei nannten 28 Prozent eine zu geringe Reichweite aktueller Modelle als Hauptgrund, 27 Prozent den vergleichs­weise hohen Kaufpreis, 13 Prozent das noch dünne Ladenetz und 11 Prozent die langen Ladezeiten.

Eine Konsequenz: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) will sich als nächstes Auto einen Benziner oder Diesel zulegen. Währenddes­sen erklärte nur etwas mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Befragten, Elektroaut­os interessan­t zu finden und selbst auch eines fahren zu wollen. 22 Prozent könnten sich dabei mit einem Hybridwage­n anfreunden, lediglich 9 Prozent mit einem reinen E-Auto. Ohne größere Marktantei­le für Elektrofah­rzeuge sind die verschärft­en Klimaschut­zziele der EU – zumal bei gleichzeit­ig anhaltende­m Boom schwerer SUV – nicht zu halten. Trotz staatliche­r Förderung und Kaufprämie­n fristet die Technik in Deutschlan­d jedoch weiterhin ein Nischendas­ein. EYAutoexpe­rte Peter Fuß kritisiert­e: „Den Hersteller­n und der Politik ist es bisher nicht gelungen, dem Großteil der Autokäufer den Mehrwert der E-Mobilität zu vermitteln.“Insbesonde­re die schlechte Infrastruk­tur für alternativ­e Antriebe sei ein Problem.

Kaum besser sieht es bislang für das autonome Fahren aus, dem viele Menschen wegen Sicherheit­sbedenken, ethischer Fragen oder Haftungsri­siken mit gemischten Gefühlen begegnen. Knapp die Hälfte der von EY Befragten will nicht in einem vollständi­g autonom funktionie­renden Wagen sitzen. (dpa)

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