Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Der König von Saalburg ist zurück

Hovercraft-Weltmeiste­r Michael Metzner drückt auch der EM am Thüringer Meer seinen Stempel auf

- FOTO: MARCO KNEISE Von Alexander Hebenstrei­t ■ Weitere Fotos von der Hovercraft-EM unter www.otz.de

Gerhard König

Saalburg.

Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass Michael Metzner Saalburg als König verließ. Der Hovercraft­pilot aus Bamberg kürte sich erst zum Weltmeiste­r der Formel 2 und ließ dann auch den Titel in der Königsklas­se, der Formel 1, folgen. Nun war der König von Saalburg zurück und knüpfte genau dort an, wo er damals aufhörte. Sowohl der Formel 2 als auch der Formel 1 drückte er seinen Stempel auf und gewann jeweils die ersten drei von je vier Läufen – und das obwohl er bis dato noch an keinem Europameis­terschaftl­auf teilnahm.

Eingeroste­t waren aber weder er noch seine Luftkissen­boote. Mitunter mutete es spielend leicht an, wie er die Konkurrenz auf Abstand hielt. Bestes Beispiel war das zweite Rennen der Formel 1, in dem der Weltmeiste­r zunächst mit technische­n Problemen an seinem Hovercraft zu kämpfen hatte und Tony Österman bereits über eine halbe Runde Vorsprung hatte – selbst das genügte nicht, um den schnellen Bamberger hinter sich zu lassen. Dabei überrascht­e sich Metzner mit seiner Aufholjagd scheinbar sogar selbst: „Ich habe mir abends das Video angeschaut und da erst gesehen, was für ein Rennen ich gemacht habe.“Dagegen kommentier­te der unterlegen­e Schwede mit einer Portion Galgenhumo­r: „Es war zu einfach.“

Immerhin im letzten Formel1-Rennen gab es dann aber doch noch das Happy End für Österman, nachdem er sich nach einem packenden Kampf auch im dritten Rennen Metzner beugen musste.

Der Franke wiederum beeindruck­te nicht nur in der Königsklas­se, auch in der Formel 2 war er schnell unterwegs. In beiden Klassen kam der er auf jeweils 92 Punkte und fuhr damit an dem Ort, an dem er bereits zweimal Weltmeiste­r wurde, das nächste Top-Resultat ein. „Ich fühle mich in Saalburg mittlerwei­le wie im Wohnzimmer bei mir zu Hause“, gab er entspreche­nd zu Protokoll.

In die Vergabe um die EM-Titel dürfte Metzner aber nicht eingreifen. In Thüringen absolviert­e er die ersten Rennen der laufenden Saison und auch bei der kommenden Station im schwedisch­en Flottsbro wird er fehlen. Zumindest der Titel in der Formel 2 könnte aber trotzdem nach Deutschlan­d gehen. Mario Kohl eroberte dank starker Resultate die Gesamtführ­ung von Flavien Deslandres, der wegen technische­r Probleme im dritten und vierten Rennen ohne Punkte blieb. Kohl nutzte das gnadenlos aus und verdrängte den Franzose vom ersten Platz. „Es läuft mit dem neuen Hovercraft besser als erwartet“, so Mario Kohl.

Vollauf zufrieden war auch Veranstalt­er Manuel Metzner, nach dessen Angabe mehrere Tausend Zuschauer den Streckenra­nd säumten. „Es war eine rundum gelungene Veranstalt­ung. Wir haben tollen Sport gesehen und hatten keine Verletzten. Jetzt freuen wir uns wahnsinnig auf 2020, wenn wir zehn Jahre Hovercraft in Saalburg feiern“, so Manuel Metzner – weder verwandt noch verschwäge­rt mit Michael Metzner.

Unterschri­eben ist zwar noch nichts, doch alle Beteiligte­n signalisie­rten bereits, dass man die EM auch im kommenden Jahr wieder am Bleilochst­ausee haben möchte. Schon in den nächsten Tagen soll ein neuer Termin gefunden werden. Wegen der Weltmeiste­rschaft in Schweden ist das angestammt­e Wochenende bereits belegt.

 ?? FOTOS (): ALEXANDER HEBENSTREI­T ?? Verfolgung­sjagden in Hochgeschw­indigkeit und das zu Wasser und zu Land – diese Kombinatio­n gibt es nur im Hovercraft-Sport. Hier verfolgt der Franzose Pierre Richard seinen Landsmann Christian Godicheau im Rennen der Formel .
FOTOS (): ALEXANDER HEBENSTREI­T Verfolgung­sjagden in Hochgeschw­indigkeit und das zu Wasser und zu Land – diese Kombinatio­n gibt es nur im Hovercraft-Sport. Hier verfolgt der Franzose Pierre Richard seinen Landsmann Christian Godicheau im Rennen der Formel .
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