Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Von Konzert bis Bergkeller-Visite
Am Tag des offenen Denkmals zeigt sich das Altenburger Land von seiner allerbesten Seite
Wer gestern Blicke hinter sonst verschlossene Türen werfen wollte, hatte im Altenburger Land die Qual der Wahl. Kreisweit 40 Objekte öffneten ihre Pforten und luden ein. 35 weitere öffneten in Altenburg. Was man vor Ort erlebte, war außerdem das Engagement der Eigentümer, von Vereinen, Kirchgemeinden, Städten und Gemeinden. Sie alle hatten sich bunte, interessante und abwechslungsreiche Programme einfallen lassen, die den gestrigen Tag zusätzlich zu einem besonderen Höhepunkt im Landkreis werden ließen. Die Gäste erlebten historische Führungen, eine Radtour von Dorfkirche zu Dorfkirche, Führungen zum
Baufortschritt und zur Geschichte verschiedener Denkmale. Hinzu kamen Ausstellungen: Malerei und Grafik, historische Puppenwagen und Webstühle, ein originales Marionettentheater, Exponate von Hobbykünstlern, ökologische Baustoffe, landwirtschaftliche Produkte und Geräte, liturgische Gewänder und Instrumente, viele Exponate zur Ortsgeschichte und vieles andere mehr. Organisten, Schalmaienkapellen, Kindergartenkinder und Schüler bereicherten mit ihren Darbietungen die Veranstaltungen. Eine Schlossband und Künstler aus Thüringen und Sachsen spielten zu Jazz- und einem Benefizkonzerten auf.
Engagement am Denkmaltag, das auch Landrat Uwe Melzer (CDU) bei der offiziellen Eröffnung des Denkmaltages am Freitagabend in der Altenburger Brüderkirche würdigte. „Akteure und Initiatoren der einzelnen Veranstaltungen haben im Vorfeld des Denkmaltages wieder Ausstellungen, Vorträge, künstlerische Beiträge, Gottesdienste und kulinarische Leckerbissen vorbereitet. Sie haben Holzstuben, Kellergänge oder Kirchen geputzt und liebevoll ausgestaltet und so manchen bis dato ungenutzten Raum begehbar gemacht.“Das alles sei mit einer Riesenarbeit verbunden, die zum größten Teil ehrenamtlich geleistet werde.
Melzer nutzte die Eröffnungsfeier in der Brüderkirche zudem, um Rückschau zu halten. Er gab ein kurzes Resümee zum Baugeschehen im Bereich Denkmalschutz des vergangenen Jahres. 2018 wurden große Projekte wie das Herrenhaus in Posterstein, der erste große Bauabschnitt der Fassadensanierung an der Schmöllner Stadtkirche und der Ausbau des im Altenburger Land längsten Laubenganggebäudes in Schwanditz abgeschlossen und feierlich übergeben.
In Großmecka haben die Sicherungsarbeiten begonnen und Pianist Robert Herrmann wirbt unermüdlich mit tollen Veranstaltungsideen um Mitstreiter und Förderer für den Aufbau seines Kulturhofes. Längst ist sein Vorhaben bei den Denkmalförderern anerkannt und akzeptiert. Und auch die Öffentlichkeit ist aufmerksam geworden. Das bewiesen die sehr gut besuchten Konzerte dort am Wochenende. Im Ponitzer Renaissanceschloss wurde das an den Sonntagen geöffnete Lesecafé um einen Raum erweitert. Neben den Veranstaltungen werden nun das Café und das Antiquariat rege genutzt. Gut angelegt ist das Geld auch in der geräumigen Schlossküche. Sie wurde ebenfalls im vergangenen Jahr eröffnet und gehörte gestern zu den meist frequentierten Räumen im Renaissanceschloss.
In der Scheune im Garbisdorfer Quellenhof, seit 2016 im Umbau, eröffnete gestern der Heimatverein Göpfersdorf unter
„Unsere Knopfwanderung dauert zwei Stunden, so interessant ist sie.“Hans-Jürgen Mutz
„Was für eine Fülle an nur einem Tag.“Beatrice Müller
dem Scheunendach eine moderne Dauerausstellung zum Landleben, die er in Kooperation mit dem Museum Burg Posterstein eingerichtet hat.
„Am Wasserschloss Dobitschen“, so führte Melzer am Freitag weiter aus, „sah sich der Eigentümer durch konsequente Auflagen und Verfügungen der Behörde nun in der Pflicht, ein gewisses Maß an Notsicherungen durchzuführen.“
2018 seien vom Land Thüringen 235.000 Euro Fördermittel für Bauherren in den Gemeinden des Kreises zur Verfügung gestellt worden. Mit 135.000 Euro aus dieser Summe seien acht private Bauherren unterstützt worden im Altenburger Land.
▶ Meine Meinung