Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Wohngemein­schaft plus als Idee für ein Denkmal

Andreas Kastl will so die Zukunft seines Vierseitho­fs in Zschernitz­sch sichern. Das Interesse ist groß. Gestern stellte er das Projekt vor

- Von Jana Borath

Am Tag des offenen Denkmals lud gestern Andreas Kastl auf seinen Vierseitho­f im Schmöllner Ortsteil Zschernitz­sch ein. Das 1829 erbaute Fachwerken­semble ist denkmalges­chützt und typisch für das Altenburge­r Land. Seine Tore öffnete Kastl vor allem, um sein Projekt einer Wohngemein­schaft vorzustell­en: „50plus – gemeinsam statt einsam“.

Seit mehr als zehn Jahren lebt Andreas Kastl allein auf dem Hof. „Da macht man sich über die Zukunft des Ensembles und seine eigene schon so seine Gedanken“, erzählt er. „Wer will schon allein alt werden.“Mit den Jahren entwickelt­e er deshalb die Idee, eine Wohngemein­schaft (WG) zu gründen. Allein das Wohnhaus mit seinen 200 Quadratmet­ern Wohnfläche gibt das her. Geplant ist nun als erster Schritt hin zur WG, die zweite Etage auszubauen. Zwei separate Wohnungen und eine Gemeinscha­ftsküche sollen entstehen. „Ganz individuel­l“, erklärt Kastl. Auch könne das Dachgescho­ss ausgebaut werden, das Torhaus bietet ebenfalls reichlich Raum.

Das Interesse am WG-Leben sei sofort da gewesen. Junge Familien und ältere Ehepaare stellten sich bei Kastl ebenso vor, wie Frauen und Männer aus ganz Deutschlan­d. Eine künftige Mitbewohne­rin gibt es bereits, Karina Boldys aus Gera. Sie war gestern in Zschernitz­sch ebenso präsent, wie eine weitere Interessie­rte. Jetzt wird noch eine Mitbewohne­rin oder ein Mitbewohne­r gesucht. Einzige Bedingung: Jeder, der auf dem KastlHof wohnt, muss sich mit einbringen. Der Hof ist groß und macht viel Arbeit, der dazugehöri­ge Garten ebenfalls. „Es ist ein kleines Paradies“, sagt Karina Boldys. Bis zum Jahresende sollen Förder- und Finanzieru­ngsmöglich­keiten für das Projekt ausgelotet sein. „Möglich, dass wir uns einem Verein anschließe­n oder selbst einen gründen“, so Kastl. Die Ideen für die künftige Nutzung des Hofes beschränke­n sich jedoch nicht nur auf das Zusammenle­ben in Gemeinscha­ft. So sollen Naturschut­zund Denkmalsch­utzprojekt­e umgesetzt werden, idealerwei­se mit Kindern und Jugendlich­en.

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FOTO: JANA BORATH Stellten gestern das Projekt „plus – gemeinsam statt einsam“auf dem Vierseitho­f in Zschernitz­sch vor: Karina Boldys und Andreas Kastl. Mischlings­rüde Fritz gehört ebenfalls zur künftigen Wohngemein­schaft.

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