Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Im Zwillingsduell durchgesetzt
Speedskaterin Leah Lendorf von der Debschwitzer Schule erhält den Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis
Der 18. Elstertal-Marathon, in dessen Ausrichtung neben Gera auch Wünschendorf und Bad Köstritz eingebunden waren, ist Geschichte. Temperaturen knapp unter 20 Grad sorgten für bestes Laufwetter, was auch im Gesicht von Gesamtleiter Steffen Drescher für Entspannung sorgte. „Wir konnten gut 350 Teilnehmer begrüßen. Das entspricht unseren Erwartungen. Auf der Königsstrecke Marathon hat es mit diesmal 34 Läufern sogar eine Steigerung gegeben“, schätzte der Rechtsanwalt nach Ende der Veranstaltung ein. Einen Streckenrekord gab es diesmal nicht zu vermelden. Am nächsten dran war Juliane Bähring vom AC Apolda. Die Veterinärmedizinerin – auch als schnellste Tierärztin Thüringens unterwegs – hält beim Elstertal-Marathon bereits die Bestzeit auf dem 42,195 Kilometer-Kanten, war da in 17 Jahren die bisher einzige Frau, die unter drei Stunden geblieben war. Diesmal verpasste sie ihre erst im Vorjahr aufgestellte 10 Kilometer-Bestzeit in 39:46 min um lediglich zwei Sekunden. „Dass es so eng war, wusste ich nicht, zumal die Strecke aufgrund einer Umleitung diesmal etwas länger war. Dann hätte ich zum Schluss noch etwas draufgepackt. Es hat mir wieder Spaß gemacht, einmal eine solch flache Strecke zu laufen. Beim Leuchtenburglauf in Kahla letzte Woche war das noch ganz anders“, verriet sie im Ziel, das sie schneller als alle Männer erreicht hatte und in der Frauen-Wertung Nachwuchsläuferin Aliyah Trummer vom LV Gera und Jeannette Jentzsch aus Theißen hinter sich ließ. Bei den Männer ging der Sieg an den Jenaer Tobias Lengert, der Tony Witlacil (Gera) und Youngster Simon Ackermann vom SSV Seelingstädt-Rückersdorf hinter sich ließ.
Auf der 15 Kilometer-Strecke hatte sich Lokalmatador Tim Schneegaß vom 1. SV Gera viel vorgenommen, musste aber am Ende Marius Faber von den XRunners Jena den Vortritt lassen. „Gemeinsam mit Tim Schneegaß haben wir im Team den Geraer Firmenlauf gewonnen. Deshalb wusste ich um sein Potenzial. Ungefähr bis zur Hälfte waren wir zusammen unterwegs. Dann habe ich gemerkt, dass ich heute die größeren Kraftreserven habe und mich abgesetzt“, freute sich der Jenaer nach 53:22 Minuten im Ziel, der extra die besten Laufschuhe herausgesucht und sich auf die flache Strecke gefreut hatte. Als nächste Herausforderungen warten der Halbmarathon in Halle und der Jenaer Kernberglauf auf ihn. Zweiter wurde Tim Schneegaß vor dem Neustädter Gunter Schudeja, die beide noch unter der Ein-StundenMarke blieben. Bei den Frauen behielt Katrin Puth vom LV Gera die Oberhand. „Ich war mir nicht sicher, was ich zu leisten in der Lage bin, hatte mich deshalb auch erst spät angemeldet. Es hat sich aber gut angefühlt. Auf dem Rückweg konnte ich noch einmal zulegen und einige Läufer überholen“, strahlte die Geraerin, die vor einer Woche in Neustadt die 5000 Meter-Landesmeisterschaft auf der Bahn gewonnen hatte, nach ihrem nächsten Triumph. In 1:04:59 Stunden gewann sie vor Jana Höhn und Karline Schönbach (1. SV Gera).
Mit Spannung wurde der Wettbewerb der Firmen- und Schulstaffeln beäugt. Unter elf Firmenstaffeln hatte diesmal das Quintett von „Petters‘ flinke Füße“die Nase vorn. In der Besetzung Alexander Henneberg, Martin Kempe, Sabrina Steinberg, Andreas Weise und Henry Zorn behauptete man sich knapp. „Wir waren schneller als im Vorjahr, obwohl wir weniger trainiert hatten. Vielleicht lag darin unser Geheimnis“, lachte Schlussläufer Henry Zorn im Ziel. Wie im Vorjahr auf Rang zwei landete das Team des ASC Ronneburg mit Kickbox-Weltmeister Peter Bäumler. „Wir kommen wieder“, kündigte er vielsagend an. Dritter wurde Vorjahresgewinner Chemiewerk Bad Köstritz. Schneller als alle Firmen-Teams war die Schulstaffel des Zabelgymnasiums. Mit Hendrik Wieja, Kurt Martin, Aaron Schille, Robin Menzel und Fabio Schönfeld war man nicht zu halten und ließ das Liebegymnasium hinter sich. Für die Schüler war der Wettkampf eine Einstimmung auf das Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“der Triathleten in Bälde in Berlin.
Viel Trubel herrschte auch gleich nach dem Start der Marathonläufer. Da wurde der vierte Lauf der diesjährigen Osterlandcross-Serie der Schüler ausgetragen. Knapp 100 Kinder waren am Start, wobei Jungen und Mädchen gemeinsam liefen und jeweils zwei Altersklassen zusammengefasst wurden.
In die Siegerlisten konnten sich Hannah Jahn (W 6), Marlene Schille (W 7), Luise Adelt (W 8), Minou Ruhmland (W 9), Alea Zabel (W 10), Jördis Pohlan (W 11), Sandrine Hilke (W 12), Charlotte Löser (W 13), Leni Graf (W 14) und Lee-Ann Herrmann (W 15) sowie bei den Jungen Vincent Martin (M 7), Ole Kroll (M 8), Ben Klingler (M 9), Constantin Hilke (M 10), Stig Rudolph (M 11), Lennart Köhler (M 12), Finn Wetterau (M 13) und Fabio Schönfeld (M 14) eintragen.
Im Rahmenprogramm wartete die Deutsch-Finnische Gesellschaft wieder traditionell mit ihrem Gummistiefel-Weitwurf auf. Für gute Stimmung im Zielbereich sorgten die Cheerleader der Great Gera Skates, die jeden Läufer mit einer La-Ola-Welle für seine Anstrengungen belohnten.