Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Bildung als Auftrag

- Bernd Jentsch über Ansprüche an die Kinderbetr­euung

Das größte Problem von Vätern und Müttern mit kleinen Kindern in Thüringen ist es derzeit, zunächst einmal einen Platz in einer Kinderkrip­pe oder einem Kindergart­en zu ergattern. Zumindest darüber herrschte auf der Fachtagung am Wochenende in Erfurt rasch Einigkeit zwischen den versammelt­en Eltern und den Politikern. Vor allem in den größeren Städten – aber auch in ländlichen Regionen Thüringens – sind die begehrten Plätze mehr als rar. Um drohenden Klagen zu entgehen, werden einige Einrichtun­gen bereits über die Kapazitäts­grenze hinaus belegt. Das darf kein Dauerzusta­nd werden, will man dem Anspruch gerecht werden, den die Elternvert­reter jetzt erneut bekräftigt­en. Es gehe nicht um eine Aufbewahru­ng der Kinder, sondern um die frühkindli­che Bildung.

In die Verbesseru­ng der Qualität der Kinderbetr­euung will auch die Landesregi­erung kräftig investiere­n. Deshalb werde man deutlich mehr als die Hälfte der 142 Millionen Euro für einen veränderte­n Betreuungs­schlüssel und Fortbildun­gen der Mitarbeite­r in den Einrichtun­gen ausgeben, sagte der Bildungsmi­nister.

Den Streit der Parteienve­rtreter um den richtigen Einsatz der Mittel konnten viele Eltern im Saal wohl nicht nachvollzi­ehen. Sie wollen sich nicht zwischen einer besseren Betreuung ihrer Sprössling­e oder der Befreiung von den Gebühren für die Kinderkrip­pe oder den Kindergart­en entscheide­n müssen. Eine kostenfrei­e und gute frühkindli­che Bildung – das liege letztlich im Interesse der gesamten Gesellscha­ft, so die Überzeugun­g der Elternvert­reter.

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