Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Rechtsrock schrumpft zu Liederaben­d

Polizei registrier­t  Straftaten

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Kloster Veßra.

Der rechtsextr­eme Konzertver­anstalter Tommy Frenck bekommt in Südthüring­en offenbar kein Bein mehr auf den Boden.

Ein für das Wochenende angekündig­tes Rechtsrock­fest ist zu einem Liederaben­d auf dem Gelände seines Gasthauses in Kloster Veßra zusammenge­schrumpft. Ursprüngli­ch sollten mehrere Bands auftreten. Im Ergebnis gab es Musik u.a. von dem ehemaligen Gebietslei­ter der Europäisch­en Aktion Axel Schlimper.

150 Gäste registrier­te die Suhler Polizei auf dem Gelände der unter dem Motto „Gegen staatliche Repression­en – Musik und Redebeiträ­ge für die Versammlun­gsund Meinungsfr­eiheit in Deutschlan­d“angemeldet­en Veranstalt­ung. Die sollte, so hatten es die Rechtsextr­emisten angekündig­t, eine Racheaktio­n für ein bereits zum Fiasko mutiertes Rechtsrock­konzert Ende Juli sein. Thüringens Innenminis­ter Georg Maier (SPD), der selbst an der Gegenkundg­ebung teilnahm, schrieb auf seiner Facebook-Seite: „Das großspurig als Revanche für Themar angekündig­te Rechtsrock­konzert in Kloster Veßra wurde erneut zum Desaster. Das große Festzelt ist zum Gartenpavi­llon geschrumpf­t.“

Die Polizei registrier­te bei den Neonazis, die u.a. aus der Schweiz angereist waren, insgesamt 17 Straftaten, darunter zehn Verstöße gegen das Versammlun­gsgesetz. Einmal leistete ein Teilnehmer Widerstand bei den Kontrollen am Eingangsbe­reich.

Die bürgerlich­e Gegenkundg­ebung unter dem Motto „Rechte Immobilien? Nein Danke!“verlief mit 190 Teilnehmer­n ohne Zwischenfä­lle.

Die Polizei sicherte beide Veranstalt­ungen ausschließ­lich mit Kräften aus Thüringen ab. Gegen 22.30 Uhr hatte sich die Lage in dem kleinen Ort wieder beruhigt, die Teilnehmer wieder abgereist. (fa)

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