Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

„Programm nimmt Perspektiv­e der Bürger ein“

Der Ostthüring­er Stefan Gruhner verantwort­et das Regierungs­programm der Thüringer CDU

- Von Fabian Klaus

Geisa.

Zwei Jahre hat Stefan Gruhner (34) die Programmko­mmission der Thüringer CDU geführt. Über den Unterschie­d zu vorherigen Programmen und sein Verhältnis zum CDU-Landesvors­itzenden Mike Mohring spricht der Landtagsab­geordnete aus Schleiz, der auch die Junge Union in Thüringen anführt, im Kurzinterv­iew.

Was unterschei­det dieses CDU-Programm in der Entstehung von vorherigen Programmen der Union?

Der größte Unterschie­d besteht darin, dass wir dieses Programm aus der Opposition­srolle heraus gestalten. Wir müssen also zeigen, dass wir besonders viele Ideen haben. Das zeigt dieses Programm und es verdeutlic­ht auch, dass wir hungrig darauf sind, Thüringen zu gestalten. Diesmal haben wir noch viel stärker als vor vergangene­n Wahlen Menschen außerhalb derParteii­ndieErarbe­itungdes Programms einbezogen.

Für das Bewusstsei­n, die Menschen mitzunehme­n, brauchte die CDU die Opposition­sbank.

Das Bewusstsei­n ist nicht neu entstanden, aber wir haben viel dazu gelernt in den vergangene­n Jahren. Das Wichtigste, was wir gelernt haben, ist stärker darauf zu hören, was die Menschen in Thüringen darüber denken, was für sie richtig ist und nicht den Leuten immer zuerst zu sagen, was für sie richtig ist. So, wie wir

es gerade bei Rot-Rot-Grün in der Debatte um die Windräder im Wald erleben. Unser Programm nimmt die Perspektiv­e der Bürger ein. Damit unterschei­den wir uns deutlich von den politische­n Mitbewerbe­rn.

Der CDU wird es aber aktuell nicht abgenommen, dass sie ihr Programm für die Thüringer Zukunft aus Sicht der Bürger geschriebe­n hat.

Ich verstehe, dass die Menschen skeptisch sind. Das Vertrauen in die Politik ist insgesamt zurückgega­ngen. Wir ändern das nur, wenn wir in den nächsten Wochen bis zur Landtagswa­hl im Gespräch von Angesicht zu Angesicht mit den Menschen sind und noch viel stärker erklären, wie unser Plan aussieht.

Als Sie Vorsitzend­er der Programmko­mmission wurden, war das vor zwei Jahren eine Überraschu­ng, weil es um Ihr Verhältnis zum Landesvors­itzenden Mike Mohring nicht zum Besten bestellt war. Wie kam es dennoch zu dieser Konstellat­ion?

Relativ simpel. Er hat mich gefragt und ich habe gesagt, dass ich mithelfen will, dass wir erfolgreic­h sind.

Auch wenn es zwischen Ihnen knirschte?

Das ist nicht entscheide­nd. Es geht nicht darum, ob man befreundet ist oder nicht. Wichtig ist, dass man ein gemeinsame­s Ziel hat und als Team auftritt. Aus dem Grund sind wir beide zu der Überzeugun­g gelangt, dass das richtig ist. Miteinande­r geht es immer besser als gegeneinan­der.

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FOTO: F. KLAUS Stefan Gruhner führte die Programmar­beit an.

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