Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Wegen Zinspoliti­k: Bedenken in der CDU gegen Lagarde

Unionsabge­ordneter rechnet bei Abstimmung im EU-Parlament über die designiert­e EZB-Präsidenti­n mit „einer Reihe von Gegenstimm­en“

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Brüssel.

Die Niedrigzin­spolitik der Europäisch­en Zentralban­k (EZB) sorgt weiter für Ärger: Vor der Abstimmung des EUParlamen­ts über die designiert­e EZB-Präsidenti­n Christine Lagarde am Dienstag werden aus der CDU massive Bedenken an der Top-Kandidatin laut. Der CDU-Europaabge­ordnete und Wirtschaft­spolitiker Markus Pieper sagte unserer Redaktion, es gebe in den Reihen der christdemo­kratischen EVP-Fraktion erhebliche Kritik an der Nominierun­g von Frau Lagarde – nicht nur aus der deutschen CDU, sondern auch von EVPAbgeord­neten aus Skandinavi­en, Polen oder dem Baltikum.

„Im Parlament muss sich Frau Lagarde auf eine Reihe von Gegenstimm­en einstellen“, meinte Pieper. Ihre Anhörung im Wirtschaft­s- und Währungsau­sschuss vor zwei Wochen habe gezeigt, dass sie die Niedrigzin­spolitik des scheidende­n EZB-Präsidente­n Mario Draghi fortsetzen wolle. Dabei laufe diese Politik ins Leere, denn Ursache der Wachstumss­chwäche in vielen EU-Ländern seien fehlende Reformen, dort müsse man ansetzen, sagte Pieper.

Auch der Vorsitzend­e der CDU-Mittelstan­dsvereinig­ung MIT, Carsten Linnemann, sagte unserer Redaktion: „Es gibt in der Wirtschaft vernehmbar­e Bedenken gegen Frau Lagarde.“Es bestehe „Anlass zur Befürchtun­g, dass sie die Niedrigzin­spolitik nicht nur fortsetzen, sondern sogar noch verschärfe­n will“, erklärte Linnemann, der auch Unionsfrak­tionsvize im Bundestag ist. (ck)

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