Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Böllerwurf im Stadion überschattet Rhein-Derby
Bei einem Vorfall während des Bundesliga-Spiels Köln gegen Mönchengladbach werden zwölf Menschen verletzt
Köln.
Bei einem Böllerwurf während des Bundesliga-Derbys zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach sind am Samstagabend im Kölner Stadion zwölf Menschen verletzt worden. Sie wurden im Krankenhaus behandelt.
Ein 35-Jähriger, der den Knaller kurz vor Spielende von der Südtribüne der Kölner Fans aus über einen Zaun in einen für Ordner und Medienvertreter abgesperrten Bereich geworfen haben soll, wurde festgenommen. Videoaufnahmen hätten den Werfer identifiziert, hieß es. Gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. In den Rängen sei während der Partie weitere Pyrotechnik gezündet worden.
Der schlimme Zwischenfall in der 86. Minute rief Verärgerung bei Kölns Trainer Achim Beierlorzer hervor. „Das war völlig überflüssig. Das braucht kein Mensch“, schimpfte er anschließend im ZDF-„Sportstudio“. Auch Kölns Kapitän Jonas Hector kritisierte die Fans: „So ein Zwischenfall ist schade, weil ein Fußball-Spiel eigentlich Freude bringen soll“. Gladbachs ExWeltmeister Christoph Kramer sagte: „99,99 Prozent freuen sich auf so ein Spiel. Aber es gibt immer solche Idioten.“
Nach dem Spiel kam es bei Fahrzeugkontrollen im Stadtgebiet, die Gewalttaten in der Fußballstörer-Szene verhindern sollten, zu einem Angriff auf einen Polizisten. Bei der Überprüfung trat ein 27-jähriger Mann am Steuer aufs Gas anstatt auszusteigen. Er fuhr bedrohlich auf einen Einsatzwagen zu, woraufhin ein Polizist zur Seite springen musste. Er blieb unverletzt. Der 27-Jährige und seine Mitfahrer stiegen aus dem Auto aus und flüchteten, Beamte konnten sie nach kurzer Verfolgung stoppen. Der Pkw gehörte zu einer Kolonne von Fahrzeugen, die alle überprüft wurden. Dabei stellten die Beamten Schlagwerkzeuge und Vermummungsgegenstände sicher.
Die 25 Männer aus der Fahrzeugkolonne wurden verdächtigt, dass sie auf dem Weg zu einer Schlägerei waren. Die Polizisten nahmen den 27-Jährigen fest und die anderen in Gewahrsam. (dpa)