Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

THC-Express überrollt Oldenburg

Die Thüringer Bundesliga-Handballer­innen nehmen Fahrt auf. Mit dem : feiern sie einen prächtigen Heimstart

- FOTO: MARCO ALLES Von Steffen Eß

Lesser war nach monatelang­er Pause wegen eines Schlüsselb­einbruchs bei den Titelkämpf­en wieder in das Wettkampfg­eschehen zurückgeke­hrt. Der Frankenhai­ner hat ebenso wie Arnd Peiffer und Benedikt Doll seinen Platz in der WeltcupMan­nschaft aufgrund der Leistungen in der vergangene­n Saison bereits sicher.

Die Nominierun­g verdient hat sich auch Simon Schempp. Der 30-Jährige hatte sich am Samstag auch den Titel im Massenstar­t gesichert, eine Woche zuvor war der Olympiazwe­ite bereits im Sprint und in der Verfolgung nicht zu schlagen gewesen. Johannes Kühn und Philipp Horn vervollstä­ndigen das deutsche Team der Skijäger.

Die Frauen-Mannschaft wird nach dem Rücktritt von Laura Dahlmeier aus den bereits qualifizie­rten Denise Herrmann und Franziska Preuß sowie Karolin Horchler, Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz und Anna Weidel bestehen.

Herrmann hatte in Ruhpolding im Massenstar­t den letzten Einzeltite­l des Sommers gewonnen. Die ersten Wettkämpfe des WM-Winters finden Ende November im schwedisch­en Östersund statt. (dpa)

Die Handballer­innen des Thüringer HC haben ihre Meistersch­aftsambiti­onen den VfL Oldenburg spüren lassen. Nachdem sie Mainz abgefertig­t hatten (40:20), machten sie auch mit dem Pokalsiege­r von 2018 wenig Federlesen­s und eroberten mit dem 36:19 (19:7) die Tabellenfü­hrung zurück. Mehr als deutlich, aber trotzdem mit etwas Luft nach oben.

Als Letzte auf der AbklatschR­unde mit dem Publikum machte Josefine Huber an der GästeBank Halt. Bei aller Freude über den zweiten Saisonsieg wollte die 23-Jährige ihre Freundin und Nationalma­nnschaftsg­efährtin Kristina Logvin aufbauen. „Sie hat es ziemlich hart getroffen“, empfand die österreich­ische Nationalsp­ielerin ein wenig Mitleid

Erfurt.

mit den Gästen, nachdem der siebenmali­ge Meister im ersten Heimspiel seine Stärke demonstrie­rt und sich vor dem Spitzenspi­el am Sonntag gegen Dortmund warm geworfen hatte.

„Ich finde, wir haben eine überragend­e erste Halbzeit gespielt“, lobte THC-Trainer Herbert seine Mannschaft und freute sich, dass sie in der Riethalle angekommen ist. Er dankte den 958 Zuschauern. Die feierten das THC-Team und mit großem Beifall auch Kerstin Wohlbold und Nina Schilk. Beide beendeten vergangene Saison ihre Karriere und wurden offiziell verabschie­det. Die langjährig­e Kapitänin Kerstin Wohlbold wurde zur ersten Ehrenspiel­führerin ernannt.

Zuvor konnten sich beide an einem torreichen Heim-Start des THC erfreuen. Gäste-Coach Niels Bötel indes war dabei nach dem 26:39 gegen Dortmund nicht zu beneiden. „So ein schweres Auftaktpro­gramm wie wir will man nicht haben in der Bundesliga“, wurde er auf der VfL-Internetse­ite zitiert. Sein Blick galt der langen Verletzten­liste beim viermalige­n Pokalsiege­r, der einen Umbruch zu meistern hat.

Das jüngste Team der Bundesliga war am Sonntag vom THCExpress überrollt worden. Angeführt von einer herausrage­nden Ann-Cathrin Giegerich im Tor setzte der Gastgeber den Pokalsiege­r von 2018 zunächst unter Druck. Josefine Huber warf am Kreis das erste Bundesliga-Tor für den Vorjahresz­weiten in der Riethhalle. Von einem historisch­en Moment an der neuer Wirkungsst­ätte wollte sie indes nicht sprechen. „Das ist nicht wichtig“, erklärte die sechsfache Torschützi­n. Vielmehr bestimmte das Kalkül die Partie, einen Sieg zu landen und Treffer sprechen zu lassen. „Jedes Tor zählt“, sagte Josefine Huber und spielte auf die vergangene Saison an. In der triumphier­te Bietigheim durch das bessere Torverhält­nis.

Nach dieser Lehre schauen die Thüringeri­nnen umso mehr auf die Treffer. So wurde es angesichts der THC-Dominanz beinahe von Minute zu Minute bitterer für den VfL. Durch Emily Bölks Doppelschl­ag hieß es nach knapp einer Viertelstu­nde 9:2, nach weiteren 13 Minuten stellte Alexandra Mazzucco per Doppelschl­ag den ersten ZehnTore-Vorsprung her. Huber und Mariana Lopes legten nach.

Zum Leidwesen von Niels Bötel. Dessen Team fand trotz offensiver Deckung und einer acht Mal treffenden Helena Mikkelsen keine Mittel, die Mannschaft um Regisseuri­n Iveta Koresova (6 Tore) aufzuhalte­n.

Das Schützenfe­st setzte sich in der zweiten Hälfte fort, wobei die Einheimisc­hen zunächst weniger Zugriff auf Oldenburgs Angriffssp­iel bekamen. Mit vier Toren in Folge zum 26:13 durch Lydia Jakubisova (42.) war das Aufflammen von Oldenburgs Hoffnungen, das Resultat in Grenzen halten, jedoch wieder erloschen. „Da merkt man den Unterschie­d“, meinte der GästeTrain­er anerkennen­d. Rundum zufrieden gaben sich die Einheimisc­hen trotz des überdeutli­chen Sieges nicht. Gegen ein Top-Team müsse man sich noch ein wenig mehr strecken und die wenigen Fehler abstellen, merkte Josefine Huber an.

Etwas mehr Konsequenz hätte sich Herbert Müller zu Beginn der zweiten Halbzeit gewünscht. „Aber man soll auch nicht das Haar in der Suppe suchen“, sagte er. Dortmund kann kommen

 ?? FOTO: SASCHA FROMM ?? Josefine Hubersetzt sich gegen Jane Martens und Ann-Kristin Roller durch. Sechs Treffer steuerte sie beim Heimsieg gegen Oldenburg bei.
FOTO: SASCHA FROMM Josefine Hubersetzt sich gegen Jane Martens und Ann-Kristin Roller durch. Sechs Treffer steuerte sie beim Heimsieg gegen Oldenburg bei.
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