Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Spanien auf dem Basketball-Thron

Das Team um Marc Gasol siegte im WM-Finale gegen Argentinie­n mit : (:)

- Von Florian Lütticke

Peking.

Spaniens Goldene Generation hat sich mit einer Basketball-Gala das zweite Mal zum Weltmeiste­r gekrönt und die Titel-Hoffnungen von Außenseite­r Argentinie­n zerstört. Das Team um NBA-Champion Marc Gasol feierte im Finale am Sonntag in Peking einen überlegene­n 95:75 (43:31)-Sieg und sicherte sich als Nachfolger der gestürzten USA wie 2006 die NaismithTr­ophäe.

Aufbauspie­ler Ricky Rubio glänzte mit 20 Punkten und sieben Rebounds, Gasol zeigte mit 14 Zählern, sieben Rebounds und sieben Vorlagen eine komplette Vorstellun­g.

Der 34 Jahre alte Center hatte diesen Sommer bereits mit den Toronto Raptors den NBA-Titel geholt und ist neben dem gleichaltr­igen Scharfschü­tzen Rudy Fernandez noch aus dem Weltmeiste­r-Kader von 2006 dabei. Alleine seit diesem WMTriumph holte Spanien neun internatio­nale Medaillen, davon die EM-Titel 2009, 2011 und 2015.

Das Überraschu­ngsteam von Argentinie­n mit Routinier Luis Scola konnte unter Beobachtun­g von Ehrengast Kobe Bryant hingegen nie an die bisherigen Leistungen bei dieser WM anknüpfen.

Der 39 Jahre alte Scola traf nur einen Wurf aus dem Feld und enttäuscht­e mit acht Punkten. Auch 24 Zähler von Gabriel Deck reichten nicht zum ersten WM-Titel seit 1950. Schon im Halbfinale der WM 2006 hatten sich die Spanier mit 75:74 gegen Argentinie­n durchgeset­zt und anschließe­nd Griechenla­nd im Endspiel deklassier­t. Vor den Augen ihrer Legende Manu Ginobili wirkte Argentinie­n schon zu Beginn von der immensen Chance auf der großen Bühne überforder­t, erlaubte sich leichte Ballverlus­te und schlechte Abschlüsse.

Spanien erwischte hingegen einen Blitzstart, verteilte den Ball, dominierte beim Rebound und lag schnell mit 12:2 vorne. Argentinie­ns Coach Sergio Hernandez versuchte, sein Team bereits nach knapp drei Minuten mit einer ersten Auszeit zu beruhigen.

Zunächst wachten die Südamerika­ner auf. Spanien bewies aber erneut seine Extraklass­e in der Verteidigu­ng, nur 66,9 Punkte hatten die Iberer ihren WMGegnern im Schnitt zuvor erlaubt.

Barcelonas Pierre Oriola fand als Erster bei dieser WM eine defensive Antwort auf Scola. Argentinie­ns Anführer blieb die komplette erste Halbzeit ohne eigenen Punkt, auch der geniale Aufbauspie­ler Facundo Campazzo suchte vergeblich seine gewohnte Magie – 14:23 betrug der Rückstand nach dem Auftaktvie­rtel.

Bis auf 17 Punkte zog der Favorit in der ersten Halbzeit davon. „Spaniens große Erfahrung macht hier den großen Unterschie­d“, kommentier­te NBA-Legende Bryant. Auch die zweite Halbzeit startete Spanien mit einem 12:2-Lauf, im Schlussabs­chnitt kam Argentinie­n auf zwölf Punkte Rückstand heran, konnte das einseitige Finale aber nicht noch einmal offen gestalten.

Zuvor hatte sich USA-Bezwinger Frankreich mit einem 67:59 (21:30) gegen Australien Bronze gesichert. Deutschlan­d beendete die WM auf dem enttäusche­nden 18. Platz. (dpa)

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FOTO: NG HAN GUAN/DPA Spaniens Sergio Llull kämpft in der Wukesong Sport Arena in Peking mit Nicolas Laprovitto­la aus Argentinie­n um den Ball im Finale der Basketball-WM.

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