Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Kovac unter Druck
Vorstandschef Rummenigge fordert vom FC-Bayern-Trainer den Titel. Heute Auftakt gegen Belgrad
München.
Die Botschaft, die Karl-Heinz Rummenigge schon vor Wochen verbreitet hatte, war an Deutlichkeit nicht zu überbieten. „Dieser Club lechzt nach der Champions League“, sagte der Vorstandschef von Bayern München mit Nachdruck: „Das ist die Königsklasse, der wichtigste Titel. Davon hängt alles ab.“Wohl auch die Zukunft von Niko Kovac in München.
Der Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters muss nach dem enttäuschenden Achtelfinal-Aus in der vergangenen Saison international liefern. Die Kür in der Königsklasse wird für den 47-Jährigen nach dem nationalen Double zur Pflicht.
Doch Kovac will sich vor dem Auftakt in Gruppe B am Mittwoch (21 Uhr/Sky) gegen Roter Stern Belgrad nicht verrückt machen lassen. „Wir hatten letztes Jahr Lospech, dass wir gegen den Sieger ausgeschieden sind. Neues Jahr, neues Spiel, neues Glück“, sagte der Kroate und fügte kämpferisch an: „Ich bin überzeugt, dass wir weiterkommen werden als letztes Jahr.“
Der frühe K.o. gegen den FC Liverpool nagt immer noch an den Bayern. Das sei „deutlich zu früh“gewesen, betonte Kapitän Manuel Neuer. Deshalb sei diesmal „die Motivation besonders hoch, weiter zu kommen. Wir wollen mindestens ins Halbfinale. Wir sind hungrig“, sagte der 33 Jahre alte Torwart. Im Team gebe es viele junge Spieler, so Neuer weiter, „die den Henkelpott unbedingt das erste Mal gewinnen wollen“– und einige erfahrene Profis, „die das noch einmal erleben wollen“.
Das große Ziel heißt nun Istanbul, wo am 23. Mai 2020 das Finale steigt. Wie enorm die Bedeutung ist, hatte Rummenigge unlängst herausgestellt. „Wenn du da erfolgreich bist, hast du die Aufmerksamkeit der gesamten Welt“, sagte der Bayern-Boss.
Vor einem Pflichtsieg steht heute (21 Uhr/DAZN) auch Bayer Leverkusen gegen Lokomotive Moskau. Denn neben Juventus Turin und Atletico Madrid sind die Russen wohl der vermeintlich schwächste Gegner der Gruppenphase. Dabei will die Werkself auch Wiedergutmachung für die 0:4-Pleite in Dortmund betreiben. „Wir müssen gewinnen.“, sagte Trainer Peter Bosz: „Das wird nicht einfach, in der Champions League gibt es keine schlechten Mannschaften.“
Bei den bisherigen elf Teilnahmen überstand Bayer siebenmal die Gruppenphase, bis auf eine Ausnahme überwinterten sie als Gruppendritter zumindest im Uefa-Cup oder der Europa League. Auch für dieses Minimalziel sollte die Werkself die Russen hinter sich lassen. (sid)