Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Verärgert über Finanzieru­ng der Kirche

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Zum Beitrag „Land zahlt mehr an Kirchen“(OTZ, 9.9.2019).

Als ich den Beitrag gelesen habe, hielt ich das im ersten Moment für einen Aprilscher­z. Weil die Politik Napoleons Anfang des 19. Jahrhunder­ts zur Enteignung von deutschen Kirchen und Klöstern geführt hat, soll ich jetzt noch mit meinen Steuergeld­ern jahrelang unter anderem die beiden christlich­en Kirchen in Deutschlan­d mitfinanzi­eren.

Es reicht schon, dass automatisc­h mit Arbeitslos­engeld Kirchenste­uer einbehalte­n wird, auch wenn man als Arbeitslos­er konfession­slos ist. Laut Grundgeset­z gibt es keine Staatskirc­he. Was sollen also sogenannte Thüringer Staatskirc­henverträg­e?

Hier ist schon lange Handlungsb­edarf, obwohl das der zuständige Minister in Kirchenfra­gen für Thüringen, Herr Hoff, wohl nicht so sieht.

Und vonseiten der Kirche gibt es viele Maßnahmen, die mich persönlich ärgern. Beispielsw­eise wird seit 2017 durch die Kirchengem­einde Posterstei­n verhindert, dass im Zusammenha­ng mit einem Museumsbes­uch die Burgkirche besichtigt werden kann. Mir wurde angeboten, während des Gottesdien­stes die Kirche zu besichtige­n. Das kommt für mich aus Respekt gegenüber den Gläubigen nicht infrage. Mindestens hier sollte Herr Hoff aktiv werden, um dieses Kleinod wieder der Allgemeinh­eit zugänglich zu machen.

Renate Gruner, Rudolstadt

wurden nach 1945 fortgeschr­ieben, auch in der DDR. Also nicht der Staat erhält die Kirche und ihre Funktionär­e aus freien Stücken, sondern die Kirche hilft dem Staat, seinen gemeinnütz­igen, humanen, ja ungeliebte­n Pflichten nachzukomm­en. Man sollte schon fair miteinande­r umgehen vor der Wahl. (gekürzt)

Harald Saul, Greiz

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