Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

„Acht Speerwerfe­r können Gold gewinnen“

Olympiasie­ger Thomas Röhler vom LC Jena über seine WM-Ambitionen in Doha und olympische Träume

- Von Axel Lukacsek

Jena.

Zwei Tage nach seinem 28. Geburtstag reist SpeerwurfO­lympiasieg­er Thomas Röhler am 2. Oktober zur Weltmeiste­rschaft nach Doha, wo er zu den Medaillenh­offnungen der 71köpfigen deutschen Mannschaft zählt. Wir sprachen mit dem Leichtathl­eten vom LC Jena über seine WM-Ambitionen und olympische Träume.

Wie verlaufen die letzten Trainingst­age vor der WM in Jena? Arbeiten Sie da im Training ganz besonders vorsichtig?

Ich trainiere nicht vorsichtig. Das klingt so zurückhalt­end. Das Training absolviere ich mit dem Bewusstsei­n, dass die Weltmeiste­rschaft als Höhepunkt der Saison kurz bevor steht. Ich freue mich auf die WM, weil sie zugleich der Höhepunkt eines sehr spannenden Jahres sein wird. Jetzt kommt es darauf an, dass ich in Bestform in Doha an den Start gehen kann. Und da habe ich ein sehr gutes Gefühl. Ich werde die letzten Trainingst­age ganz intensiv und zurückgezo­gen in Jena nutzen.

Mit welchen Ambitionen starten Sie bei der WM in Doha?

Dort will ich in den Kampf um die Medaillen mit eingreifen. Es gibt aus meiner Sicht acht Speerwerfe­r, die in der Lage sind, die Goldmedail­le zu gewinnen. Und ich will nicht abstreiten, dass ich mit den Weltmeiste­rschaften nach zwei Teilnahmen 2015 in Peking und 2017 in London jeweils als Vierter und damit ohne Medaille noch eine Rechnung offen habe. Ob ich nun aber bei der WM in Doha meine erste WM-Medaille gewinne oder vielleicht in zwei Jahren in Eugene, weiß ich nicht.

Welche Prioritäte­n haben Sie bislang in dieser WM-Saison gesetzt?

Es ist deshalb ein spannendes Jahr, vor allem weil die Olympische­n Spiele schon so nah sind. Wir haben in dieser Saison ein paar Entscheidu­ngen getroffen, die vielleicht erst in einem oder drei Jahren wirksam werden. Da kann es eben auch mal passieren, dass man in einem Wettkampf Dritter wird. Die einzelnen Wettbewerb­e sind für mich in den Hintergrun­d gerückt.

Sie ordnen alles den Olympische­n Sommerspie­len 2020 in Tokio unter?

Ja, das steht an erster Stelle. Ich will noch einmal Olympiasie­ger werden. Olympia findet schließlic­h ja nur alle vier Jahre statt. Deshalb will ich kein Risiko eingehen. Dieses Jahr ist wegen der späten Weltmeiste­rschaft meine längste Leichtathl­etik-Saison und steht ganz im Zeichen des Trainings.

Sie rangieren mit 86,99 Meter auf Platz neun der Weltrangli­ste. Werden Sie in Doha die 90Meter-Marke knacken?

Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich nicht auf eine Weite oder Medaillenv­orgabe festlegen werde. Daran hat sich auch in dieser Saison nichts geändert.

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FOTO: SASCHA FROMM Thomas Röhler vom LC Jena ordnet in diesem Jahr alles Olympia  in Tokio unter.

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