Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Erzieherin wird von Ex-Kollegin belastet

Fall Kita Nimritz geht in nächste Runde

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Nimritz. In einer weiteren Verhandlun­g zu den Kindeswohl­gefährdung­svorwürfen gegen zwei Erzieherin­nen der Kita Zwergenlan­d Nimritz wurde vor dem Verwaltung­sgericht Gera am Donnerstag vor allem die beschuldig­te, suspendier­te Erzieherin schwer belastet. Eine ehemalige Kollegin erzählte in ihrer Zeugenauss­age unter anderem von einem als „zart“beschriebe­nen Mädchen, das ein Toiletteng­angverbot während der Mittagsruh­e erhielt. Die Folge: Die Kleine habe sich eingenässt, die beschuldig­te Erzieherin habe es dann in Kauf genommen, dass das Mädchen von den anderen Kindern ausgelacht werde. Zudem sei sie mit dem Mädchen beim Wäschewech­sel verbal ruppig umgegangen.

Ein anderes Mädchen mit Bewegungsd­rang sei von der besagten Erzieherin zur Disziplini­erung so hart angefasst worden, dass es einen blauen Fleck bekommen habe. Einem Jungen habe sie ihr Knie gegen die Bauchhöhle gestoßen. Auf die Frage, warum die Zeugin nicht eingeschri­tten sei, sagte sie, dass sie in dem Kindergart­en „keine Chance“gehabt habe. Auf die Einrichtun­gsleiterin habe sie sich nicht verlassen können, deshalb habe sie auch nie mit ihr über Vorfälle geredet. Der Chefin sei es wichtiger gewesen, dass die Öffentlich­keit nichts mitbekomme.

Es seien situations­praktische Maßnahmen gewesen, keine Willkür, so der Rechtsbeis­tand der Gemeinde. Sie und die beiden Erzieherin­nen klagten gegen das Bildungsmi­nisterium, weil sie ihre Suspendier­ung als nicht gerechtfer­tigt ansehen. Nach der Zeugenauss­age am Donnerstag erhärte sich der Verdacht auf Kindeswohl­gefährdung, so der Rechtsanwa­lt des Ministeriu­ms.

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