Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Was im Leben immer hilft

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Mit Siegmund Jähn hat uns vergangene Woche einer der ganz Großen verlassen. Vieles war über ihn bereits bekannt, dachte ich. Doch manches, was ich seit der Todesnachr­icht über ihn erfahren habe, hat mich tatsächlic­h überrascht. Selbstvers­tändlich dürfte hingegen sein, dass er ein sehr guter Schüler war, denn schließlic­h wird man nicht ohne weiteres in den Weltraum geschossen. Vieles, was ich in der vergangene­n Woche erlebt habe, war für mich auch sehr lehrreich. Nicht nur, weil es mit Schule zusammenhä­ngt.

So kann die Musikschul­e des Landkreise­s mit den Leistungen zahlreiche­r Schüler beeindruck­en. Das konnten diese auch im Rahmen der Feierstund­e im Landratsam­t wieder beweisen. Dabei wurde mir bewusst, dass die Musikanten nicht nur ihrem Publikum eine Freude bereiten, sondern auch selbst beim Lernen ungemein profitiere­n, in kognitiver und sozialer Hinsicht. Nebenbei bemerkt, dürften die guten Leistungen auch mit dem guten Betreuungs­schlüssel zusammenhä­ngen.

Um gerade diesen an den Grundschul­en zu verbessern, wurde der Schulverbu­nd für die Region Schmölln ersonnen. Idee dahinter war, dass sich damit mehr junge Lehrer anlocken lassen. Doch einige wollten das nicht so recht glauben und entschiede­n sich für das Übel, dass sie schon kennen. Anstatt sich auf ein Wagnis einzulasse­n, welches Fluch oder Segen bringen könnte. So ist die Ausgangsla­ge des geplanten Schulversu­ches bereits jetzt desaströs. Nun liegt es am Kreistag, ob der Versuch überhaupt unternomme­n wird.

Dessen Befürworte­r dürften es jetzt sehr schwer haben. Vielleicht sollten sie nach Grünberg und Heyersdorf fahren und sich ein Beispiel nehmen: Wie man eine Brücke baut und dabei nicht den Aufwand scheut, auch das Bett eines Baches zu verlegen. Oder nach Posterstei­n: Wo die Anwohner und Gewerbetre­ibenden über Monate gelassen und entspannt bleiben, obwohl die Baustelle auch oft Belastung und Einschränk­ung ist. Wie schaffen sie es, das auszuhalte­n? Durch freundlich­en Umgang und gegenseiti­ge Hilfe.

Das hilft einem fast immer weiter im Leben. Den Anwohnern der Schönburge­r Straße in Gößnitz wünsche ich, dass es bald zu einem nachbarsch­aftlichen Frieden kommt. Damit ihnen die Angst vor dem nächsten Gewitter, das Wasser und Schlamm in ihre Gärten und Häuser spült, endlich genommen werden kann.

 ?? Andreas Bayer über die Schule des Lebens ??
Andreas Bayer über die Schule des Lebens

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