Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Datensammler kapern das Netzwerk Instagram
Immer mehr Nutzer klagen über eine Vielzahl von Gruppenanfragen. Falsche Profile melden und blockieren
Immer mehr Nutzer des Online-Netzwerks Instagram beklagen sich über Gruppeneinladungen und Anfragen von ihnen unbekannten Profilen. Die Einladungen scheinen meist von jungen Frauen zu stammen. Doch hinter Absendern wie „Stella“, „Shirley“oder „Jenny“stehen fast nie reale Personen, die an einer Unterhaltung oder dem Austausch von Bildern interessiert sind. Tatsächlich verbirgt sich dahinter meist der Versuch, Daten einzusammeln.
In den Gruppen werden oft Fotos mit erotischen Inhalten versprochen. Dazu teilen die Gründer der Gruppen Links auf Webseiten, auf denen die Fotos zu finden sein sollen. Doch dort versuchen die Anbieter dann lediglich, Nutzerdaten wie EMail-Adressen, Telefonnummern oder sogar Bankdaten abzugreifen. Nutzer sollten diesen Links nicht folgen.
Wer Einladungen oder Anfragen zu Nachrichten von unbekannten Nutzern löschen beziehungsweise ignorieren will, hat die Möglichkeit, die offensichtlich gefälschten Profile hinter den Gruppeneinladungen an Instagram zu melden. Dazu kann man die Profile blockieren. Stichproben unserer Redaktion haben ergeben, dass Instagram diese gefälschten Profile nach einem Hinweis in der Regel tatsächlich löscht – und zwar innerhalb eines Tages .
Ganz verhindern lassen sich die Anfragen wohl aktuell nicht. Auf eine Anfrage unserer Redaktion sagte ein Sprecher vom Unternehmen Facebook, zu dem Instagram gehört: „Wir möchten nicht, dass Menschen Spam auf der Plattform verbreiten. Dafür sperren wir Accounts und entfernen Inhalte, die gegen unsere Gemeinschaftsrichtlinien verstoßen.“Das Unternehmen arbeite daran, Technologien zu verbessern, um Spam zu vermeiden.
Netzwerke wie Instagram setzen sowohl Software wie auch menschliche Moderatoren ein, um Fake-Profile zu sperren. Über die Software von Instagram berichten Beobachter, dass sie in der Lage sei, mehr als eine Million Profile pro Sekunde zu überprüfen. Das ganze geschehe bereits vor Veröffentlichung der Inhalte, sodass viele erst gar nicht von anderen Nutzern gesehen werden.