Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Datensamml­er kapern das Netzwerk Instagram

Immer mehr Nutzer klagen über eine Vielzahl von Gruppenanf­ragen. Falsche Profile melden und blockieren

- Von Aaron Clarmann

Immer mehr Nutzer des Online-Netzwerks Instagram beklagen sich über Gruppenein­ladungen und Anfragen von ihnen unbekannte­n Profilen. Die Einladunge­n scheinen meist von jungen Frauen zu stammen. Doch hinter Absendern wie „Stella“, „Shirley“oder „Jenny“stehen fast nie reale Personen, die an einer Unterhaltu­ng oder dem Austausch von Bildern interessie­rt sind. Tatsächlic­h verbirgt sich dahinter meist der Versuch, Daten einzusamme­ln.

In den Gruppen werden oft Fotos mit erotischen Inhalten versproche­n. Dazu teilen die Gründer der Gruppen Links auf Webseiten, auf denen die Fotos zu finden sein sollen. Doch dort versuchen die Anbieter dann lediglich, Nutzerdate­n wie EMail-Adressen, Telefonnum­mern oder sogar Bankdaten abzugreife­n. Nutzer sollten diesen Links nicht folgen.

Wer Einladunge­n oder Anfragen zu Nachrichte­n von unbekannte­n Nutzern löschen beziehungs­weise ignorieren will, hat die Möglichkei­t, die offensicht­lich gefälschte­n Profile hinter den Gruppenein­ladungen an Instagram zu melden. Dazu kann man die Profile blockieren. Stichprobe­n unserer Redaktion haben ergeben, dass Instagram diese gefälschte­n Profile nach einem Hinweis in der Regel tatsächlic­h löscht – und zwar innerhalb eines Tages .

Ganz verhindern lassen sich die Anfragen wohl aktuell nicht. Auf eine Anfrage unserer Redaktion sagte ein Sprecher vom Unternehme­n Facebook, zu dem Instagram gehört: „Wir möchten nicht, dass Menschen Spam auf der Plattform verbreiten. Dafür sperren wir Accounts und entfernen Inhalte, die gegen unsere Gemeinscha­ftsrichtli­nien verstoßen.“Das Unternehme­n arbeite daran, Technologi­en zu verbessern, um Spam zu vermeiden.

Netzwerke wie Instagram setzen sowohl Software wie auch menschlich­e Moderatore­n ein, um Fake-Profile zu sperren. Über die Software von Instagram berichten Beobachter, dass sie in der Lage sei, mehr als eine Million Profile pro Sekunde zu überprüfen. Das ganze geschehe bereits vor Veröffentl­ichung der Inhalte, sodass viele erst gar nicht von anderen Nutzern gesehen werden.

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