Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Radsport erleben
Der SSV Gera ist in der kommenden Woche Gastgeber im Erasmus+-Projekt der EU. Bewerbung für in Arbeit
Am Tag der Einheit kämpfen die Renner auf der Geraer Radrennbahn im achten und letzten Lauf des NachwuchsBahn-Cups um die Spitzentrikots.
Am 3. Oktober reisen auch Radtalente aus Frankreich, Bulgarien und Rumänien in Gera an. Der SSV Gera ist in diesem Jahr Teil des Erasmus+-Projekts „Bike – Biking Innovation and Knowledge for Everyone“.
Sechs Geraer Nachwuchssportler sowie die beiden Trainerinnen Paula Kerndt und Heike Schramm waren zur Auftaktveranstaltung des ein Jahr lang laufenden Projekts im Frühjahr in Sofia. Jetzt der zweite Treff der Vereine vom 4. bis 7. Oktober in Gera – quasi als Auswertung der Saison und des Projekts.
Verständigung über den Sport hinaus, Verständnis füreinander, voneinander lernen – das sind die Ziele des von der Europäischen Union (EU) aufgelegten Programms Erasmus+, das Auslandsaufenthalte fördert. So auch im Sport. Die Vereine Martigues Sport Cyclisme (Frankreich), Novák Cycling Academy (Rumänien) und Drag Cycling Club Sofia kommen nach Gera.
„Wir sind seit dem Termin in Sofia in Kontakt geblieben, freuen uns auf die gemeinsame Zeit in Gera“, sagt Trainerin Paula
Gera.
Die Geraer Nachwuchssportler Connor Haupt, Lara Wolf, Arthur Maul, Benjamin Bock, Gwen Böttcher und Nicki Uhl (von links) bei Teil eins des Erasmus+-Projekts auf der Radrennbahn in Plowdiw.
Kerndt. Neben dem Training auf der Radrennbahn und auf den Straßen rund um Gera will der Gastgeber den Gästen auch die Stadt und die Region näher bringen, ein Abstecher zum Höhlerfest,
vielleicht zum WismutPokal im Boxen und eine Fahrt nach Buchenwald stehen im Programm. In Fachvorträgen werden sich Vertreter der Vereine eines Themas annehmen – in
der Hauptsache geht es darum, wie kann es gelingen, den Nachwuchs für den Radsport zu gewinnen. Die Bewerbung der Geraer für das Erasmus+-Projekt hatte Sportdirektor Bernd Herrmann, der privat und beruflich gute Kontakte nach Bulgarien pflegt, über die S-Event Sport und Marketing UG angeregt.
„Mit dem Erasmus+-Projekt zeigen wir als SSV Gera, dass es uns nicht nur um den Leistungssport geht. Der Breitensport ist uns genauso wichtig.“Zudem zeige sich Gera als Sportstadt. „Wir machen die Stadt international bekannt“. Mit bulgarischen Sportlern sei zudem eine Kooperation vorgesehen.
„Machen Gera international bekannt“
„Es waren erlebnisreiche Tage für unsere Radsportler. Mit vielen Gesprächen und einem straffen Training, sowohl auf den Straßen Sofias als auch auf der Radrennbahn in Plowdiw“, erinnert sich Kerndt an den Aufenthalt im Frühjahr in Bulgarien. „Unsere Sportler haben mit eigenen Augen gesehen, dass es in Bulgarien nicht so ausschaut wie bei uns, dass vieles einfacher ist und manches gar nicht geht. Jetzt wollen wir ein guter Gastgeber für die Vereine sein.“
Die Bewerbung für eine Verlängerung des Projektes 2020 ist schon in Arbeit, es könnte sein, dass auch noch ein schwedischer Radsport-Verein hinzukommt.