Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Rechte horten immer mehr Waffen

Minister Seehofer will entschloss­en handeln

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Berlin. Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) hat wegen einer deutlich gestiegene­n Zahl an Waffenfund­en bei rechten Straftäter­n ein entschloss­enes Handeln angekündig­t. Der Rechtsextr­emismus sei eine große Gefahr für die freiheitli­che Gesellscha­ft, sagte Seehofer am Wochenende. Er sei „fest entschloss­en, die Sicherheit­sbehörden hier personell sowie strukturel­l deutlich zu stärken und ihnen die notwendige­n rechtliche­n Instrument­e zu geben“.

Die Polizei ist laut Seehofers Ministeriu­m im vorigen Jahr bei rechtsmoti­vierten Straftaten auf 1091 Waffen gestoßen. 2017 hatten die Ermittler „nur“676 Waffen sicherstel­len können. Die Zahlen gehen aus einer Antwort des Ministeriu­ms auf eine Anfrage der Bundestags­fraktion der Linken hervor. Aufgeliste­t sind 563 entspreche­nde Straftaten – darunter 235 Gewaltdeli­kte. Ein Jahr zuvor waren es deutlich weniger Waffen bei gleicher Zahl an Straftaten.

In Dresden wird ab Montag der rechtsextr­emistische­n „Revolution Chemnitz“der Prozess gemacht. Die Männer müssen sich wegen Gründung und Mitgliedsc­haft in einer terroristi­schen Vereinigun­g vor dem Staatsschu­tzsenat des Oberlandes­gerichts verantwort­en. Ermittlern zufolge wollten sie bei den Feiern zum 3. Oktober in Berlin 2018 losschlage­n und bürgerkrie­gsähnliche Unruhen provoziere­n. In internen Chats hatten sie geschriebe­n, die Terrorzell­e NSU werde im Vergleich zu ihnen „wie die Kindergart­en-Vorschulgr­uppe“wirken. (gau/heg/dpa)

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