Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
„Literarischer Herbst“mit neuem Konzept am Start
Leipziger Literaturfestival soll stärker über die Stadtgrenzen hinaus strahlen und Publikum anziehen
Leipzig.
Alles neu macht der Herbst – zumindest beim Leipziger Literaturfestival „Literarischer Herbst“. Ein neues Organisationsteam hat dem traditionsreichen Festival, das mit Unterbrechungen seit 22 Jahren veranstaltet wird, ein aufgefrischtes Konzept verpasst. „Wir wollen das Festival wieder attraktiver machen, auch über die Stadtgrenzen hinaus“, sagte Nils Kahlefendt, der zum OrgaQuartett „IG Neuanfang“gehört.
Neue Orte und besondere Konstellationen von Autoren und Moderatoren sollen den Lesungen vom 21. bis 27. Oktober einen anderen Dreh geben. Zum Beispiel lassen die Macher Rüdiger Safranski mit seiner ur-deutschen „Hölderlin“-Biografie auf den Literaturkritiker Ijoma Mangold treffen. Oder sie laden Jan Brandt („Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der Stadt“und Lola Randl („Der große Garten“) ein, um mit der Feuilletonistin Katharina Teutsch über Heimat, Ankommen und Identität zu sprechen.
„Wir können das Rad nicht neu erfinden“, sagte Kahlefendt. „Aber wir haben bei jeder Veranstaltung an kleinen Schrauben gedreht.“Traditionelle Abende wie das Gespräch mit dem Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels – in diesem Jahr Sebastiao Salgado – stehen aber auch wieder auf dem Programm.
Die Neuausrichtung des Festivals hat Leipzigs Kulturdezernentin Skadi Jennicke angestoßen. 2017 sei erstmals über die Formate der Literaturveranstaltungen in der Stadt diskutiert worden, teilte die Stadt mit. Dabei seien auch neue Festivalideen aufgekommen. Aus verschiedenen Konzepten sei schließlich das der „IG Neuanfang“ausgewählt worden. An der städtischen Förderung von 25.000 Euro für das Festival habe sich aber nichts geändert. (dpa)