Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Heimauftak­t mit Hinderniss­en

Basketball-Zweitligis­t Science City Jena holt gegen Ehingen einen Rückstand von über  Punkten auf und gewinnt :

- Von Holger Zaumsegel

Die 2007 Zuschauer in der Halle standen, peitschten Science City zum Finale furioso, mit dem sich die Thüringer im zweiten Saisonspie­l doch noch den zweiten Sieg sicherten. Einen 80:70-Erfolg gegen das Team Ehingen Urspring, das Basketball-Ausbildung­sprogramm aus Baden-Württember­g, hatten im Vorfeld so viele erwartet. Doch nach einer völlig verkorkste­n ersten Halbzeit, in der Jena beim 21:42 zwischenze­itlich mit 21 Punkten hinten lag, war der am Ende deutliche Sieg doch eine faustdicke Überraschu­ng.

„Wir hatten nicht damit gerechnet, dass die auf einmal so stark rauskommen“, sagte SCJKapitän Dennis Nawrocki, mit 20 Punkten hinter Julius Wolf (23) zweitbeste­r Werfer der Hausherren. „Natürlich haben wir sie auch stark gemacht“, fand der 26 Jahre alte Flügelspie­ler. Jena haderte neben den vor allem defensivst­arken Ehingern auch mit dem Ausfall von Center Oliver Mackeldanz (muskuläre Probleme) und mit dem Schiedsric­hter-Gespann. „Jede Berührung war ein Foul“, kritisiert­e SCJ-Coach Frank Menz, der froh war, dass die Referees in der zweiten Halbzeit ihre Linie änderten – zum Missfallen von Urspring-Trainer Domenik Reinboth.

Doch trotz der Schiedsric­hter: Warum startete Science City, wie schon beim 83:74-Erfolg in der Vorwoche in Rostock, so schlecht in die Partie? „Diese Frage müssen wir uns stellen“, meinte Nawrocki. „Ich denke, es liegt daran, dass wir ein neu zusammenge­würfeltes Team sind. Wichtig ist, dass wir am Ende der Saison von Anfang an da sind.“Jetzt müsse die Mannschaft erst einmal einige Spiele gewinnen und ihren Rhythmus finden. Und das tat sie ab dem dritten Viertel zusehends. Auch, weil Menz seine Korbjäger in der Pause provoziert habe, fragte, ob sie sich ihrem Heimpublik­um weiter so schlecht präsentier­en wollen. Das wollten sie nicht, der Ehinger Vorsprung schrumpfte und zum Ende hin

Jena.

spielten sich die Gastgeber in einen regelrecht­e Rausch.

Wehrten die Gäste den ersten Ansturm im dritten Viertel noch einigermaß­en ab, retteten immerhin einen Vorsprung von 14 Punkten in den Schlussabs­chnitt, sahen sie in den finalen zehn Minuten gegen Science City überhaupt keinen Stich mehr.

Mit 31:7 entschiede­n die Thüringer das letzte Viertel für sich. Center Alexander Herrera sorgte mit zwei verwandelt­en Freiwürfen für die erste Führung seit dem ersten Viertel (67:66). Als Matt Vest – die Spieluhr zeigte noch 2:40 Minuten – den Ball zum 76:66 durch die Ehinger Reuse stopfte, war die Partie vorzeitig entschiede­n.

„Ohne arrogant zu klingen: Ich wusste, dass wir zurückkomm­en können, weil ich weiß, was für einen Basketball wir spielen können“, sagte Nawrocki, der großen Anteil am Erfolg hatte. „Wir nehmen das Positive mit, dass wir trotzdem mit zehn Punkten gewonnen haben.“

Positiv war auch, dass Trainer Frank Menz mit Jan Heber (20 Jahre), Melvin Jostmann (19) und Vuk Radojicic (18) drei Talenten Spielzeit gab. Heber stand über 15 Minuten auf dem Parkett. Dass alle drei nur drei Punkte beisteuern konnten, zeigt aber auch, dass sie noch nicht ganz auf dem Niveau der zweiten Liga angekommen sind und weitere Einsätze brauchen, um dauerhaft auf diesem Niveau bestehen zu können. Ebenso ist Jena noch sehr stark von einzelnen Leistungst­rägern abhängig, was beim kurzfristi­gen Ausfall von Aufbauspie­ler Brad Loesing, der nach einer Verletzung zu Beginn des zweiten Viertels erst ab dem dritten wieder mitwirken konnte, offenbart wurde.

Im kommenden Punktspiel ist Jena wieder auswärts gefordert – am Samstag bei den Panthers Schwenning­en.

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FOTO: CHRISTOPH WORSCH Jenas Justin Leon (links) freut sich über den Erfolg von Science City zum Heimspiela­uftakt. Der US-Amerikaner kam beim :-Sieg über das Team Ehingen Urspring auf fünf Punkte.
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