Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Über allem steht der Europapoka­l

Heimsieg gegen Erlangen

- Von Andreas Rabel

Erster Sieg im dritten Spiel. Die Keglerinne­n des SV Pöllwitz besiegten gestern in der Bundesliga 120 Wurf den FSV Erlangen-Bruck mit 6:2 (3608:3496).

„Ein Pflichtsie­g“, wie es Trainer Ronny Hahn sieht. Der Coach hatte auf Diana Langhammer verzichtet, um Maria Dix Spielpraxi­s zu ermögliche­n. Die Rechnung ging auf, der Sieg war nie gefährdet. Diese taktische Maßnahme geschah schon mit Blick auf den Europapoka­l, für den sich die Ostthüring­erinnen als Vizemeiste­r qualifizie­rt hatten. Am Mittwoch steigt das Überraschu­ngsteam des Vorjahres ins Turnier mit acht Mannschaft­en ein.

Im Vorjahr hatte sich der SKK 98 Poing den EC-Sieg geholt, die Rand-Münchnerin­nen wurden von den Pöllwitzer­innen in der Bundesliga zweimal besiegt. „Wir setzen uns immer hohe Ziele, auch im Europacup“, sagt Sarah Conrad. Es sei sogar möglich, dass sich die „Mücken“, so ihr Kampfname, in Varazdin für die Champions League qualifizie­ren. Warum nicht. Wer sich in der Bundesliga durchsetzt, hat internatio­nales Niveau – die deutsche Liga ist die stärkste der Welt.

„Unsere Saison ist auf die internatio­nalen Aufgaben abgestimmt. Wir wollen die Bundesliga nicht vernachläs­sigen, aber der Fokus liegt auf Europa“, sagt die 29-Jährige. Auch für sie ist diese Saison eine besondere.

Die U23-Weltmeiste­rin von 2012 erwartet im Februar Nachwuchs, aber den Auftritt im Europapoka­l will sie sich nicht entgehen lassen. „Ich wäre auf jeden Fall mit hingefahre­n. Wir haben als Mannschaft diesen Erfolg geschafft und ich möchte gern spielen, nicht nur zuschauen.“Die Chancen stehen gut, dass ihre Rechnung aufgeht. „Ich fühle mich gut.“

Dass die Kegel nach wie vor fallen, hat sie gestern mit 615 Holz bewiesen. „Es läuft“, sagt sie, aber erst als sie ihr Training umgestellt hatte, Rücksprach­e mit Walter Popp, ihrem Trainer und Mentor gehalten hatte. Der Kegelsport-Experte wohnt zwar nicht mehr in Jena, aber auch aus der Ferne, wusste er Rat. „Im Training kegele ich jetzt nicht mehr so lange, dafür öfters in der Woche.“So habe sie die Rückkopplu­ng zu ihrem Körper. „Ich weiß genau, ob ich noch spielen kann oder nicht.“Statt Laufen und Radfahren stehen Schwimmen, spezielle Athletiküb­ungen und Yoga auf dem Programm. Sie möchte kein Spiel zu viel spielen, der Europapoka­l könnte ihr letzter Wettkampf vor der Babypause sein.

Dass sie auf die Bahn zurückkehr­t, stehe außer Frage. So wie es Friederike Pfeffer vormachte, die nach der Geburt ihres Sohnes schnell Anschluss fand.

Zeulenroda.

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