Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Launiges Ostderby

Ringer-Bundesliga: Der RSV Rotation Greiz besiegt im ersten Saisonkamp­f vor  Zuschauern Erzgebirge Aue mit :

- Von Andreas Rabel FOTO: RAINER MARSCH

Greiz.

Björn Schöniger schnappte sich das Mikrofon und grinste: „Im Vorjahr dauerte die Pressekonf­erenz aber nicht so lange. Liegt vielleicht auch daran, dass wir da gewonnen hatten.“15:12 hieß es damals für den FC Erzgebirge Aue. Mit 8:18 verloren die Erzgebirge­r am Sonnabend zum Auftakt der Ringer-Bundesliga in Greiz. Dass sich der Auer Coach zu Wort meldete, lag wohl aber auch daran, dass Tino Hempel nicht zu bremsen war. Aufgedreht, ja fast euphorisch, beschrieb der Greizer Trainer die Leistung seiner Staffel. Verständli­ch, die Unsicherhe­it war da, weil die Greizer nicht in der stärksten Besetzung antreten konnten. Ein Sieg im ersten Kampf stellt die Weichen, macht die Saison ein ganzes Stück leichter. „Es war ein Spektakel. Ein großer Kampf. Klasse, was wir alle gemeinsam auf die Beine gestellt haben“, rief der Greizer Trainer ins Mikro. Sieben der zehn Kämpfe gingen unter dem Jubel der 1027 Zuschauer an den RSV Rotation. Schwergewi­chtler Alin Alexuc-Ciurariu, EM-Dritter 2019, eröffnete den Abend mit einem 7:3-Punktsieg, Alexander Grebensiko­w schulterte seinen Gegner in der ersten Runde. Mateusz Wolny gewann bei seinem Debüt im Greizer Trikot 6:0. Der Greco-Spezialist war schon in der vergangene­n Saison verpflicht­et worden, fiel aber wegen einer Verletzung komplett aus. Der Moldawier Igor Besleaga – einer der Neuzugänge – zeigte saubere Überwürfe beim vorzeitige­n Sieg.

Auch Sebastian Wendel, der einzige an diesem Abend aufgeboten­e Ringer, der auch in Greiz geboren wurde, holte sich einen Punktsieg. Eigentlich sollte im Limit bis 98 Kilogramm Magomedgad­ji Nurov kämpfen, doch der Freistilri­nger hatte sich als WM-Dritter für Olympia 2020 qualifizie­rt und kam am Wochenende einer Einladung nach Skopje nach.

Das Thema Tokio hat auch Martin Obst noch nicht abgeschrie­ben. Der EM-Zweite 2018 strebt einen Einsatz beim Olympia-Qualiturni­er an. Gegen Franco Büttner tat sich der 32Jährige bei seinem 6:0-Sieg vor allem in der ersten Runde schwer. „Wir trainieren seit über zehn Jahren in Luckenwald­e zusammen. Wenn ich rucke oder zucke, dann weiß er, was ich vorhabe. Das macht es zäh.“

Mit seinem Punktsieg machte Daniel Sartakov den Greizer Mannschaft­serfolg schon im vorletzten Kampf perfekt. „Das war eine Achterbahn der Gefühle für mich. 20 Sekunden vor Schluss lag ich zurück, hab eine Wertung abgeben müssen. Dann kannst du nicht nachdenken, du musst den Kampf fühlen – und versuchen, den Gegner noch einmal zu packen.“Es gelang. Sieg durch die letzte Wertung beim 4:4-Endstand und Jubel auf den Rängen. Und was blieb dem glückliche­n Coach am Ende des Tages? Er gab den Auern eine Kiste Greizer Bier mit auf den Nachhausew­eg. „Da sind nur gute Sachen drin. Da kommt ihr schnell wieder zu Kräften“, sagte er schelmisch.

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Igor Besleaga wirft den Auer Maximilian Becher und kommt in seinem ersten Kampf für die Greizer zu einem vorzeitige­n Sieg.

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