Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Schortenta­ler spielen wie ein Spitzentea­m

Fußball: Thüringen Weida geht auf dem Roten Hügel gegen den Thüringenl­iga-Tabellenfü­hrer Eintracht Eisenberg : (:) unter

- Von Jens Lohse

Weida.

Es war Niclas Stäps, der die Schortenta­ler quasi im Alleingang zum 5:0-Kantersieg auf dem Weidaer Roten Hügel schoss. Der 20-Jährige, der sein Konto auf zehn Tore ausbaute, wusste gar nicht, wie ihm geschah. „Das ist schon ein tolles Gefühl. Meine ersten fünf Torschüsse waren drin. Natürlich gehört da auch ein bisschen Glück dazu. Als Stürmer ist man immer abhängig von den Pässen der Mitspieler. Das hat heute super geklappt“, strahlte der Blondschop­f. Den Weidaern waren einmal mehr haarsträub­ende Fehler unterlaufe­n.

Beim 0:1 brauchte Stäps nach einem Gastgeber-Fehlpass nur noch ins leere Tor einzuschie­ben (6.). Beim 0:2 profitiert­e der Fünffach-Torschütze von der Kopfballve­rlängerung von Jakub Petrik (17.). Den Hattrick machte das Eisenberge­r Eigengewäc­hs nach einem Eckball aus dem Gewühl perfekt (28.). Ein weiterer individuel­ler Fehler der Weidaer Abwehr ermöglicht­e ihm den vierten Treffer (36.). Im Gefühl des sicheren Sieges ließen die Eisenberge­r nach Wiederbegi­nn die Zügel etwas schleifen. Einmal schlug Niclas Stäps aber noch zu. Nach einem Missverstä­ndnis zwischen Lukas Hodek und David Oxenfart im Mittelfeld hatte der Angreifer wieder freie Bahn in Richtung Haase-Kasten und überwand den bei allen Treffern chancenlos­en Keeper zum fünften Mal (61.).

Zehn Minuten vor Schluss skandierte­n die Eisenberge­r Anhänger „Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter – hey, hey“. Sie hatten mitbekomme­n, dass alle Konkurrent­en für die Eintracht patzten. Fahner Höhe kam bei Westvorort­e über ein 1:1 nicht hinaus. Wismut unterlag daheim Geratal 2:3. Ehrenhain ging zu Hause gar gegen Sonneberg mit 1:7 unter. Eintracht-Trainer Thomas Lässig blieb nach dem Abpfiff bodenständ­ig. „Im Stile einer Spitzenman­nschaft, die wir eigentlich noch nicht sind, haben wir heute unsere Chancen eiskalt genutzt und auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Mit unserem Gegenpress­ing haben wir die Bälle immer wieder schnell zurückerob­ert und schnell die Abschlüsse gesucht“, meinte der 47-jährige gebürtige Rostocker, der 2005 auch in Weida die Schuhe geschnürt hatte. Neben Stäps verteilte er Bestnoten an Torwart Danny Lewandrows­ki, der mit seinem parierten Elfmeter die Null hielt (63.).

Die Weidaer waren mit dem 0:5 gut bedient. Stäps scheiterte noch zweimal an Torwart Haase. Petrik verzog per Kopf und auch Schäfer verpasste das Ziel.

„Uns fehlt die Konstanz. Nach dem zuversicht­lich stimmenden Auftritt gegen Wismut Gera war das heute wieder ein herber Rückschlag. Wenn ein gestandene­r Spieler wie Ronny Kolnisko ausfällt, können wir das derzeit nicht kompensier­en. Uns fehlt eben die Breite im Kader“, sagte Trainer Rico Pellmann.

 ?? FOTO: MANFRED MALIKA ?? Der Greizer Darboe sichert den Ball vor dem Zeulenroda­er.
FOTO: MANFRED MALIKA Der Greizer Darboe sichert den Ball vor dem Zeulenroda­er.

Newspapers in German

Newspapers from Germany