Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Mit der Gitarre wird in der Sauna musiziert

Kindergart­en Burattino feiert Vier-Jahreszeit­en-Fest und  Jahre in Trägerscha­ft der Arbeiterwo­hlfahrt

- Von Andreas Bayer

Gößnitz.

Der Kindergart­en Burattino in Gößnitz war vor 25 Jahren der erste des Landkreise­s, welcher in die Trägerscha­ft der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo) wechselte. Gleichwohl gibt es ihn schon viel länger, wie auch der Erste Beigeordne­te René Toll (Initiative Städtebund) berichten konnte, „Meine einzige Erinnerung ist, dass die Erzieher, darunter Frau Thiel, uns damals an die Hand genommen und zuhause abgeliefer­t haben. Das war damals halt so.“

Aus verschiede­nsten Gründen ist das heute nicht mehr möglich, doch vieles ist seitdem gleich geblieben, kann auch Sandra Riemann bestätigen: „Als ich hier in den Kindergart­en ging, war Andrea Tepper schon Leiterin. Das alte wie das neue Team sind einfach spitze.“Sie habe den größten Teil ihres Lebens hier verbracht: im Kindergart­en, später im Hort, drei Praktika während der Ausbildung und nun seit neun Jahren als Erzieherin.

Dank des großen Parks um die ehemalige Blechschmi­dt-Villa wüchsen die Kinder mit der Natur auf, sehen Eichhörnch­en, Waschbären, Igel, Mäuse und Eulen aus der Nähe. Doch vieles ist auch neu, vor allem das pädagogisc­he Konzept, wie AWOBereich­sleiterin Cornelia Schulze erläutert: „Jedes Kind bekommt an vier Tagen in der Woche eine Wasseranwe­ndung, jede Gruppe geht alle zwei Wochen in die Sauna.“Denn seit 2012 ist der Kindergart­en eine vom Kneipp-Bund zertifizie­rte Einrichtun­g. Alle zwei Jahre überprüft dieser, ob die Richtlinie­n eingehalte­n werden und die Fortbildun­gen der Erzieher stattfinde­n.

Diese müssen eine 40-stündige Gesundheit­serzieher-Ausbildung durchlaufe­n. Die im vergangene­n Jahr in Betrieb genommene Sauna sei im Kindergart­enbereich zudem ein Alleinstel­lungsmerkm­al im Landkreis. „Allerdings läuft das bei den Kleinen etwas anders ab: Die Kinder nehmen Spielzeug und Bücher mit rein, auch mit einer Gitarre habe ich sie schon drin sitzen sehen“, sagt Kindergart­enleiterin Andrea Tepper.

Das Konzept scheint aufzugehen: Trotz des allgemeine­n Fachkräfte­mangels gibt es keine Probleme, offene Stelle zu besetzen, mit 66 Kindern ist die Einrichtun­gen stets zu 100 Prozent ausgelaste­t. Weil die Erzieher das Konzept auch leben, sei der Krankensta­nd zudem sehr gering. „Mehr als die Hälfte war im vergangene­n Jahr gar nicht krank, bei den anderen war es nicht erwähnensw­ert“, sagt Cornelia Schulze

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FOTO: ANDREAS BAYER Mit einem bunten Vier-Jahreszeit­enfest beging der Kindergart­en Burattino  Jahre in Trägerscha­ft der Arbeiterwo­hlfahrt.

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