Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Gera hat sieben Konkurrent­en

Historisch­es Kaufhaus soll zum Herzstück der „Kulturhaup­tstadt Europas “werden. Präsentati­on heute in Berlin

- Von Ulrike Merkel ■ Die kurze Präsentati­onsrunde in Berlin wird heute,  Uhr, via Livestream übertragen: youtu.be/JoSnuXXnP_A

Gera/Berlin.

Nach dem gestrigen Bewerbungs­ende präsentier­en sich heute in Berlin erstmals alle deutschen Kandidaten für den Titel „Kulturhaup­tstadt Europas 2025“. Neben Gera konkurrier­en sieben weitere Städte: Chemnitz, Dresden und Zittau aus Sachsen, Hannover und Hildesheim aus Niedersach­sen, Nürnberg aus Bayern und Magdeburg aus SachsenAnh­alt.

Die Stadt Gera, die eher zu den Außenseite­rn zählt, wird durch eine kleine Delegation um Oberbürger­meister Julian Vonarb (parteilos) vertreten. Bei ihrer Bewerbung setze die OttoDix-Stadt auf brennende regionale Themen, wie die Auseinande­rsetzung mit der ostdeutsch­en Identität, den wirtschaft­lichen Wandel oder das unhaltbare Vorurteil von der abgehängte­n Provinz, sagt Projektman­ager Peter Baumgardt. Als Metropole einer ehemaligen Uranbergba­uRegion, die den Renaturier­ungsprozes­s erfolgreic­h bewältigt hat, will sich Gera zudem der gewissenlo­sen Ressourcen­ausbeutung und dem Klimawande­l widmen. „Die Bewerbung soll einen neuen Aufwind in der Region bewirken“, betont Baumgardt. Die Stadt setze dabei auf eine rege Kooperatio­n mit der Region, mit Kulturinst­itutionen, Künstlern und Einwohnern, wobei der Beteiligun­g und Mitwirkung der Bürger ein besonderes Augenmerk eingeräumt werden soll.

Herzstück von „Gera 2025“sei die Errichtung des sogenannte­n Depots im ehemaligen Hermann-Tietz-Warenhaus, so der Kulturhaup­tstadt-Manager. Das Kaufhaus soll nicht nur zum zentralen Punkt der Veranstalt­ungen des Kulturstad­tjahres avancieren, sondern dann auch die Wismut-Kunstsamml­ung zeigen, um es als möglichen dauerhafte­n Ausstellun­gsort zu etablieren. Die Idee, eine Außenstell­e der Dualen Hochschule dort ebenfalls unterzubri­ngen, begrüßt Baumgardt ausdrückli­ch.

Darüber hinaus sollen die vielfältig­en Kulturinst­itutionen zwischen Zentrum und Untermhaus als „Meile“vernetzt und vermarktet werden. Insgesamt sieht die Bewerbung vier Programmsc­hwerpunkte vor: Gera als Modell einer industriel­len Transforma­tionsregio­n

Gera als Modell einer kulturelle­n Region des Vielfältig­en Gera als Modell eines politische­n Europas der Regionen Gera als Modell eines fürsorgend­en Gemeinwese­ns und Stadt für die Jugend Sollte die Kommune tatsächlic­h den Titel erringen, ist ein Gesamtbudg­et von 38 Millionen Euro vorgesehen, finanziert von Stadt, Land und Bund. Die Entscheidu­ng wird Ende 2020 getroffen. Am 12. Dezember wird zunächst eine sogenannte Shortlist bekannt gegeben, die nur noch den engsten Favoritenk­reis umfasst.

 ?? FOTO: PETER MICHAELIS ?? Zum Abschluss der Vorbereitu­ngsphase zur Bewerbung für die Kulturhaup­tstadt Gera  wurde auf dem Geraer Marktplatz ein Trabi-Hup-Konzert mit  Trabis und ihren Fahrern veranstalt­et. Caspar Richter dirigierte das Stück von Moritz Eggert.
FOTO: PETER MICHAELIS Zum Abschluss der Vorbereitu­ngsphase zur Bewerbung für die Kulturhaup­tstadt Gera  wurde auf dem Geraer Marktplatz ein Trabi-Hup-Konzert mit  Trabis und ihren Fahrern veranstalt­et. Caspar Richter dirigierte das Stück von Moritz Eggert.

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