Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Axel Springer will Millionen Euro einsparen
Das Medienhaus plant einen Personalabbau. Zugleich sollen über Millionen Euro investiert werden – auch in einen TV-Sender von „Bild“
Hamburg.
Das Medienhaus Axel Springer hat ein Maßnahmenpaket verkündet, mit dem es 50 Millionen Euro einsparen will. Die Maßnahmen betreffen die Zeitungsgruppen „Bild“und „Welt“ebenso wie den Vermarkter Media Impact und den Vertrieb. In allen diesen Abteilungen ist ein Personalabbau in nicht bekannter Höhe geplant. Betriebsbedingte Kündigungen schließt Springer ausdrücklich nicht aus. Allein in der Zeitungsgruppe „Bild“sollen 20 Millionen Euro eingespart werden, wie auf einer Redaktionskonferenz am Montagmittag bekannt gegeben wurde.
Zu den Maßnahmen zählt eine engere Verzahnung der Redaktionen von „Bild“und „Bild am Sonntag“, die bisher im Wesentlichen nur beim Sport zusammenarbeiten. Eingestellt werden die werktäglichen Ausgaben von „Welt Kompakt“und „Welt Hamburg“. Das Wirtschaftsmagazin „Bilanz“, das bisher eine eigenständige Redaktion in Hamburg unterhält, soll redaktionell in die „Welt“integriert werden. „Welt“, „Bild“und „Sport Bild“bekommen eine gemeinsame Sportredaktion. „Computer Bild“und „Auto Bild“sollen sich künftig im Wesentlichen „auf die beiden Haupttitel“sowie auf „erfolgreiche Spezialmagazine“konzentrieren. Was das konkret für Ableger wie „Computer Bild Spiele“bedeutet, ist unklar.
Zugleich hat Springer angekündigt, mehr als 100 Millionen Euro in „Wachstumsprojekte“stecken zu wollen. Der Löwenanteil dürfte hier in den Ausbau der Liveberichterstattung fließen. Zu diesem Zweck soll „Bild“einen eigenen Fernsehsender bekommen, der 18 Stunden am Tag live senden soll. Dies dürfte als Kampfansage an RTL, den bisher führenden deutschen Boulevardsender, zu verstehen sein, dessen Informationsprogramm von Tanit Koch verantwortet wird, einer ehemaligen „Bild“-Chefredakteurin. (khr)