Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Schulkinde­r stehen weiter im Regen

N Vor einem Jahr schlugen Kummerer die Verlegung der Schulbusha­ltestelle vor. Geschehen ist nichts

- Von Jana Borath

Kummer/Schmölln.

Knapp ein Jahr ist die letzte Einwohnerv­ersammlung in Kummer her. Einiges zu bereden gab es damals schon mit der Stadtverwa­ltung Schmölln. Auf den Nägeln brannte den Einwohnern des Ortsteiles beispielsw­eise die Tatsache, dass das schmucke Buswartehä­uschen im Dorf den Schulkinde­rn nichts nützt. Denn ihr Schulbus hält oberhalb im Ort direkt vorm Gasthof. Weshalb die Mädchen und Jungen besonders in den trostlosen Jahreszeit­en Wind und Wetter oder aktuell den Herbststür­men ausgesetzt sind.

Daran geändert hat sich bis heute nichts, wie Swen Müller beklagt. Der 41-jährige Kummerer ist Vater zweier Kinder und außerdem engagiert im Entwicklun­gsbeirat des Ortes, der Vorschläge für das Gemeindeen­twicklungs­konzept erarbeiten soll. „Das haben wir auch gemacht und sind froher Hoffnung, dass unsere Vorschläge jetzt umgesetzt werden können, da dieses Konzept der Stadt für ihre Alt-Ortsteile anerkannt wurde und gefördert werden soll vom Land.“Allerdings, so kritisiert er, hätte er sich gewünscht, dass die Bushaltest­elle für die Schulkinde­r unabhängig davon vom Gasthof weg in den Ort zur überdachte­n Wartestell­e verlegt werde. „Die Verlegung sollte

doch eigentlich eine recht einfache Angelegenh­eit sein“, mutmaßt Müller.

Ist es offenbar aber doch nicht oder jedenfalls nicht so dringend. Schmöllns Bürgermeis­ter Sven Schrade (SPD), der vor Jahresfris­t diese Anregung persönlich aufnahm in der Einwohnerv­ersammlung, verweist auf die Zukunft. „Die Verlegung der Bushaltest­elle ist Bestandtei­l des gemeindlic­hen Entwicklun­gskonzepte­s“, sagte er gestern auf Nachfrage dieser Zeitung. „Wir haben diesen Vorschlag aus Kummer nicht vergessen und wollen die Umsetzung nicht auf die lange Bank schieben.“Schrade verweist auf die Förderung, die an das Entwicklun­gskonzept geknüpft ist und ist optimistis­ch, dass damit das Problem nun schnell gelöst werden kann. Zumal das Land Thüringen vermehrt Wert auf Barrierefr­eiheit im öffentlich­en Personenna­hverkehr lege und solche Bestrebung­en auch finanziell unterstütz­e. „Wie aktuell die Umgestaltu­ng des Busplatzes in Schmölln. „Wir“, so fügt er für die Stadtverwa­ltung hinzu, „sind mit den Einwohnern aus Kummer so verblieben, dass wir die Haltestell­e für den Schulbusve­rkehr mit in das Maßnahmepa­ket reinpacken. Da herrschte meines Wissens auch Konsens.“

Das träfe ebenso auf die Dorfbeleuc­htung in diesem Ortsteil zu. Vor Jahresfris­t hatten die Kummerer beklagt, dass es zu wenige Lichtpunkt­e im Ort gebe. Mindestens an fünf Stellen stünde man im Dunkeln, hat Swen Müller inzwischen analysiert. Auch das soll sich ändern im Zuge des Förderprog­rammes, mit dem die Stadt die gemeindlic­he Entwicklun­g in ihren Alt-Ortsteilen unterstütz­en möchte. Swen Müller jedenfalls will die anstehende­n Einwohnerv­ersammlung­en der Stadtverwa­ltung Schmölln dazu nutzen, erneut auf die Projekte aufmerksam zu machen. Dabei geht es ihm vor allem um die Bushaltest­elle. „Dass die Ergänzung der Dorfbeleuc­htung teuer werden kann, leuchtet mir ein. Bei der Verlegung einer Schulbusha­ltestelle ist das aber sicher anders.“

„Wir haben die Vorschläge der Kummerer nicht vergessen und schieben sie auch nicht auf die lange Bank.“Sven Schrade, Bürgermeis­ter der Stadt Schmölln

 ?? FOTO: JANA BORATH ?? Die schmucke Bushaltest­elle in Kummer nützt Schulkinde­rn aus dem Dorf nichts. Ihr Bus hält weiter oben im Ort, direkt vor dem Gasthof.
FOTO: JANA BORATH Die schmucke Bushaltest­elle in Kummer nützt Schulkinde­rn aus dem Dorf nichts. Ihr Bus hält weiter oben im Ort, direkt vor dem Gasthof.
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