Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
Schulkinder stehen weiter im Regen
N Vor einem Jahr schlugen Kummerer die Verlegung der Schulbushaltestelle vor. Geschehen ist nichts
Kummer/Schmölln.
Knapp ein Jahr ist die letzte Einwohnerversammlung in Kummer her. Einiges zu bereden gab es damals schon mit der Stadtverwaltung Schmölln. Auf den Nägeln brannte den Einwohnern des Ortsteiles beispielsweise die Tatsache, dass das schmucke Buswartehäuschen im Dorf den Schulkindern nichts nützt. Denn ihr Schulbus hält oberhalb im Ort direkt vorm Gasthof. Weshalb die Mädchen und Jungen besonders in den trostlosen Jahreszeiten Wind und Wetter oder aktuell den Herbststürmen ausgesetzt sind.
Daran geändert hat sich bis heute nichts, wie Swen Müller beklagt. Der 41-jährige Kummerer ist Vater zweier Kinder und außerdem engagiert im Entwicklungsbeirat des Ortes, der Vorschläge für das Gemeindeentwicklungskonzept erarbeiten soll. „Das haben wir auch gemacht und sind froher Hoffnung, dass unsere Vorschläge jetzt umgesetzt werden können, da dieses Konzept der Stadt für ihre Alt-Ortsteile anerkannt wurde und gefördert werden soll vom Land.“Allerdings, so kritisiert er, hätte er sich gewünscht, dass die Bushaltestelle für die Schulkinder unabhängig davon vom Gasthof weg in den Ort zur überdachten Wartestelle verlegt werde. „Die Verlegung sollte
doch eigentlich eine recht einfache Angelegenheit sein“, mutmaßt Müller.
Ist es offenbar aber doch nicht oder jedenfalls nicht so dringend. Schmöllns Bürgermeister Sven Schrade (SPD), der vor Jahresfrist diese Anregung persönlich aufnahm in der Einwohnerversammlung, verweist auf die Zukunft. „Die Verlegung der Bushaltestelle ist Bestandteil des gemeindlichen Entwicklungskonzeptes“, sagte er gestern auf Nachfrage dieser Zeitung. „Wir haben diesen Vorschlag aus Kummer nicht vergessen und wollen die Umsetzung nicht auf die lange Bank schieben.“Schrade verweist auf die Förderung, die an das Entwicklungskonzept geknüpft ist und ist optimistisch, dass damit das Problem nun schnell gelöst werden kann. Zumal das Land Thüringen vermehrt Wert auf Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr lege und solche Bestrebungen auch finanziell unterstütze. „Wie aktuell die Umgestaltung des Busplatzes in Schmölln. „Wir“, so fügt er für die Stadtverwaltung hinzu, „sind mit den Einwohnern aus Kummer so verblieben, dass wir die Haltestelle für den Schulbusverkehr mit in das Maßnahmepaket reinpacken. Da herrschte meines Wissens auch Konsens.“
Das träfe ebenso auf die Dorfbeleuchtung in diesem Ortsteil zu. Vor Jahresfrist hatten die Kummerer beklagt, dass es zu wenige Lichtpunkte im Ort gebe. Mindestens an fünf Stellen stünde man im Dunkeln, hat Swen Müller inzwischen analysiert. Auch das soll sich ändern im Zuge des Förderprogrammes, mit dem die Stadt die gemeindliche Entwicklung in ihren Alt-Ortsteilen unterstützen möchte. Swen Müller jedenfalls will die anstehenden Einwohnerversammlungen der Stadtverwaltung Schmölln dazu nutzen, erneut auf die Projekte aufmerksam zu machen. Dabei geht es ihm vor allem um die Bushaltestelle. „Dass die Ergänzung der Dorfbeleuchtung teuer werden kann, leuchtet mir ein. Bei der Verlegung einer Schulbushaltestelle ist das aber sicher anders.“
„Wir haben die Vorschläge der Kummerer nicht vergessen und schieben sie auch nicht auf die lange Bank.“Sven Schrade, Bürgermeister der Stadt Schmölln